Heute tritt England gegen Deutschland zum letzten Match in der Kathedrale des Fußballs an: Wembley, ein Stadion voller tragischer, mystischer Momente. Nach dem Spiel schaffen Bagger Platz für eine sehr unbritisch-schnöde Sportarena
■ Vor zehn Jahren waren die Rollen noch klar verteilt: Anti-Einheits-Demonstranten schmissen Molotow-Coctails gegen die CDU-Feier, eine Roma-Familie wurde nach Jugoslawien abgeschoben
Erstmals machen sich Angehörige der Bundeswehr – vom Zeitsoldaten bis zum Schiffsarzt – in Berlin in einem Seminar über Techno und Drogen schlau. DJs klären sie vor der heutigen Love Parade auf
Der Chorleiter Gotthilf Fischer will, dass die Jugend auf der Love Parade Volkslieder singt – zu Techno-Rhythmen. Dafür stellt er sich heute mit wechselnden Hemden auf eine Hebebühne und dirigiert die Massen vor dem Brandenburger Tor
Der französische Soziologe Pierre Bourdieu fordert eine neue politische Protestkultur gegen den Neoliberalismus. Im Gegensatz zu der Zeit klassischer politischer Proteste spielt bei den aktuellen Bewegungen in Berlin die soziale Frage jedoch keine Rolle
■ 5000 Menschen auf 1. Mai-Demo in Hamburg. In Rendsburg forderte Schleswig-Holsteins Ministerpräsidentin Heide Simonis, den „braunen Sumpf trocken zu legen.“
■ Kein Jahrtausend-Crash: Bremen blieb ruhig, melden Kliniken, Feuerwehr, Polizei und Flughafen / Auch Milleniumbabies gab es nicht / Am Sielwall herrschte verwirrter Frieden
■ Die weisen Alten der Stadt umgehen das Millenniums-Brimborium. Bei der Volkssolidarität in Mitte feierten die zeitbewussten Senioren schon gestern ihr Silvester. Heute ist nur eines sicher: Die Jalousien bleiben unten
■ Historiker und Politiker wollen „Lichtkathedrale“ an der Siegessäule verhindern. Präsident des Goethe-Instituts ist strikt gegen die „Gigantomanie“, ebenso Lea Rosh. Nur der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde bleibt gelassen