Jahrzehntelang standen sich Linke und Vertriebene in erbitterter Feindschaft gegenüber. Den Linken war das Vertreibungsschicksal der Deutschen aus dem Osten gleichgültig, wenn sie es nicht sogar als gerechte Strafe für die Verbrechen der Nazis ansahen. Jetzt beginnen die erstarrten Fronten aufzuweichen. In Ostmitteleuropa haben sich demokratische Gesellschaften gegründet, die Massenvertreibungen im ehemaligen Jugoslawien führten auch bei der Linken zu einer Sensibilisierung Flüctenden und Vertriebeen gegenüber. Ein Versuch einer Annäherung ■ von Christian Semler
Ob in Irland, Palästina, Kurdistan oder dem Baskenland: Vom Kampf für die nationale Befreiung hatten die bundesdeutschen Linken immer eine hohe Meinung. In dieser Art von Solidarität waren Kompromisse nicht vorgesehen. In Oslo wird am 10.Dezember zwei nordirischen Politikern der Friedensnobelpreis verliehen. Es ist eine Auszeichnung für Versöhnung und gegenseitigen Respekt. Und zugleich ein Lob der Diplomatie. Ein Essay ■ von Kersten Knipp
■ Magazin "Stern" bestätigt die Absicht des Ex-Terroristen, sich zu stellen. Die Ermittler hätten bereits früher auf seine Spur kommen können, belegt der französische Philosoph Glucksmann
■ Vor zwei Monaten gab die Rote Armee Fraktion ihre Auflösung bekannt. Die Geschichte des bewaffneten Kampfes gegen die Bundesrepublik ist damit noch längst nicht erledigt. Auch weil die Erklärung viele Fragen offenließ. Karl-Heinz Dellwo, ehemaliges RAF-Mitglied, beginnt sie im Gespräch mit Petra Groll zu beantworten.
■ Bommi Baumann (49), Ex-Mitglied der "Bewegung 2. Juni", wurde 1973 kurzfristig von der Stasi festgenommen. Er lieferte dem Mielke-Ministerium auch Informationen über führende RAF-Mitglieder
■ Widersprüchliche Meldungen aus dem Auswärtigen Amt: Sprecher will Absage der Hilfe für den iranischen Autor so nicht gesagt haben. Frau des Verfolgten empört
■ Der ehemalige iranische Präsident Banisadr meint, das Regime in Teheran sei nach dem "Mykonos"-Urteil geschwächt. Er fordert ein Einfrieren der diplomatischen Beziehungen
■ Wegen „Landshut“-Entführung angeklagte Frankfurterin nach über zwei Jahren auf freiem Fuß. Staatsschutzsenat: Weiter Tatverdacht, aber keine Fluchtgefahr