■ Luftangriffe zeigen bei Milošević keine Wirkung: Serbische Offensive im Kosovo geht weiter. Scharping spricht von „beginnendem Völkermord“. Debatte über Einsatz von Bodentruppen hält an
■ In Deutschland läßt der Krieg auf dem Balkan Politiker aller Fraktionen enger zusammenrücken. Nur wenige kritische Stimmen werden hierzulande laut. Obwohl die Nato weiter bombt, ist Jugoslawiens Präsident Milosevic nicht bereit einzulenken. Im Gegenteil: Das Morden im Kosovo geht weiter – fast unter Ausschluß der internationalen Öffentlichkeit.
■ In Belgrad herrschte am Tag nach den ersten Luftschlägen der Nato der Ausnahmezustand, doch viele Bürger reagierten trotzig. Schulen, Universitäten und Geschäfte blieben geschlossen
■ Nicht nur in Belgrad, auch in Pristina, der Hauptstadt des Kosovo, wurde gstern tagsüber Fliegeralarm ausgelöst. Rußlands Präsident Jelzin übte harsche Kritik an den Luftangriffen der Nato. Die scheint aber fest entschlossen, ihre Angriffe fortzusetzen, bis Slobodan Milosevic seine Truppen im Kosovo zurückpfeift. Nato-Oberbefehlshaber Wesley Clark kündigte an:
Große Mehrheit im Bundestag für die Entsendung der Bundeswehr in den Kosovo. PDS-Fraktion stimmt dagegen. Fischer: „Können dem Konflikt nicht entkommen“ ■ Aus Bonn Bettina Gaus
In einem Papier von Scharping und Fischer über das strategische Konzept zur Nuklearstrategie wird das Thema Ersteinsatz stillschweigend fallengelassen ■ Aus Genf Andreas Zumach
■ Fischers Forderung nach Abschied vom atomaren Erstschlagsrecht der Nato läßt Chirac kalt. Doch ein deutscher Ausstieg aus der Kernkraft würde Frankreich in Schwierigkeiten bringen
Bundestag stimmte einer deutschen Beteiligung an einem möglichen Nato-Einsatz gegen Jugoslawien zu. Parlamentsversammlung tagte noch in alter Besetzung ■ Aus Bonn Bettina Gaus
Bundesregierung stellt Tornados für einen Kosovo-Einsatz bereit. Grüne und SPD stimmen zu, sind aber uneins über die rechtliche Grundlage eines Militärschlags ■ Aus Bonn Dieter Rulff