Die Fiktion des Dokumentarischen demontieren, die Konstruktion der filmischen Fiktion dokumentieren: Der Hamburger Kunstverein zeigt in einer ersten deutschen Einzelausstellung die Film- und Fotoarbeiten des Londoner Künstlers Mark Lewis. Im Beiläufigen verweist er immer auch auf soziale Utopien
Von Twiggy bis Johnny Weissmuller, von Camus bis Warhol, von Marilyn Monroe bis Mick Jagger: Er hatte sie alle vor der Kamera. Das Kunstmuseum Wolfsburg zeigt Porträts des Fotografen Cecil Beaton – der Schönheit nicht nur dokumentiert, sondern die moderne Vorstellung von ihr mitgeschaffen hat
Nun werden die modernen Helden von gestern entdeckt: Das Folkwang Museum in Essen hat den Nachlass des Fotojournalisten Wolfgang Weber in einer grundlegenden Ausstellung aufgearbeitet
Hungrige Wildgänse und die größte Summe Bargeld, die je in einer Ausstellung zu sehen war: Das Reykjavik Art Museum erwarb eine 150 Fotografien umfassende Sammlung des englischen Fotografen Brian Griffin, und knapp unterhalb des Polarkreises zeigte Ashkan Sahihi, dass Geld doch stinkt
Im Reservat der Dinge: Auf ihren Fotografien zeigt Ricarda Roggan abgewetztes Mobiliar, das ein wenig fremd in weißen Räumen herumsteht. Jetzt sind die Arbeiten im neu gebauten Museum der bildenden Künste in Leipzig zu sehen, wo sich seit dessen Eröffnung das gewisse MoMA-Feeling verbreitet
Die unbestechliche Fotografin Helga Paris interessiert sich für das scheinbar Unscheinbare. Erst in Berlin, dann in Hannover sind ihre Arbeiten zu sehen
Der flimmernde Bildschirm erzählt keine Geschichten, und der letzte Stand der Bildbearbeitung ist immer schon historisch: Das brasilianische Künstlerduo Angela Detanico und Rafael Lain bekam für ein abstraktes Mekong-Delta-Video in diesem Jahr den mit 25.000 Euro dotierten Nam June Paik Award
Cindy Shermans neueste Serie „Clowns“ in der Kestner Gesellschaft in Hannover zeigt nicht dieweise-resignativen Spaßvögel aus dem Zirkus, sondern tückische Verführer Marke Hollywood
Krieg den Palästen, Friede den Hütten und den Hühnerställen sowieso: militärische Tarnung in der Schweiz. Eine Fotoausstellung im Museum für Gestaltung Zürich
Dieser Minimalismus läuft und läuft und läuft: Ausstellungen in Berlin und Wolfsburg zeigen das Werk von Francis Alýs. Von Dantes Hölle bis zum Mitleid mit einem VW-Käfer ist es nur ein Schritt
Braunschweig intensiv: Im Herzog-Anton-Ulrich-Museum läuft die Peter-Paul-Rubens-Ausstellung „Barocke Leidenschaft“, das Museum für Photographie widmet sich dem „Aufruhr der Gefühle“
Momentaufnahmen gesellschaftlicher Obsessionen: Der Regisseur John Waters wechselt Medium und Schauplatz und bleibt dabei doch ganz der Alte. Die Ausstellung „Change of Life“ im Fotomuseum Winterthur präsentiert die fotografischen Arbeiten des Filmemachers zum ersten Mal in Europa
Ein privates fotografisches Tagebuch hier, die bekannte Mischung aus martialischen Frauenakten und sexualisierten Machtimaginationen dort: Mit den beiden Ausstellungen „Us and Them“ und „Sex and Landscapes“ präsentiert sich die Helmut-Newton-Stiftung erstmals in ihren Berliner Räumlichkeiten