Seit drei Jahren bereitet Claus Peymann seinen Wechsel vom Wiener Burgtheater an das Berliner Ensemble medientechnisch vor. Nach Beleidigungsorgien inszeniert sich der Direktor heuer als Retter des „verloren gegangenen bürgerlichen Publikums“ ■ Von Eva Behrendt
Vom alternativen Gegenentwurf zum bürokratisierten Kommerzspektakel: Das Edingburgh Fringe Festival ist am eigenen Regulierungswillen erstickt ■ Von René Zipperlen
Letztes Aufbäumen vor dem 21. Jahrhundert: Mit „Schlachten!“ inszeniert der flämische Regisseur Luk Perceval zwölf Stunden Shakespeare für Salzburg ■ Von Christiane Kühl
Die Wiener Festwochen gehen zu Ende, aber das Match fand nicht statt: Uraufführung von Ute Rauwalds „killed bei P.“ nach Kleists „Penthesilea“ ■ Von Cornelia Niedermeier
Am Samstag wäre Heiner Müller 70 Jahre alt geworden. Außer in Berlin wurde auch im Sportlerheim von Eppendorf Müllers Geburtstag mit einer Lesestunde gefeiert. 130 Gäste waren gekommen, um den berühmtesten Sohn des sächsischen Industriedorfes zu ehren ■ Von Detlef Kuhlbrodt
Einar Schleef weilt wieder unter uns! Nicht länger ist er die Monstermaschine, die oben reingeschobene Texte unten als „Aufführungen des Jahres“ wieder ausspuckt. „Wilder Sommer“ nach Goldoni am Burgtheater ist ein ernsthaft zu debattierender Versuch ■ Von Uwe Mattheiß
■ Lebensbeschleunigende Sternfahrt mit Ringelpullovern: Armin Petras brachte in Leipzig „Auf dem Weg zur Hochzeit“ auf die Bühne, John Bergers Bildungsroman zum Thema Aids
Das deutschsprachige Drama hat Konjunktur. Es ist jung, zahlreich und dicht am Alltag dran. Schon breitet das Staatstheater beglückt die Arme aus, aber viele Autorinnen und Autoren mißtrauen dem Apparat wie dem Dialog und wollen das ganze Theater selber machen ■ Von Petra Kohse
■ Es menschelt mächtig und erfolgsträchtig in Rolf Kemnitzers Oma-und-Enkel-Stück „Herzschrittmacherin“, das Stefan Nolte im Staatsschauspiel Dresden zur Urauführung brachte
In Zürich wurde „Der Kuß des Vergessens“ von Botho Strauß uraufgeführt. Mit Matthias Hartmann kam erstmals ein Regisseur zum Zuge, der den Gegenwartsautor als einen Klassiker kennengelernt hat. Das Ergebnis ist gleichwohl ein berührungsloses Umkreisen ■ Von Jürgen Berger
Wer hat Angst vor Hitler-Jesus? Georg Timber-Trattnigs „Pop!“ wurde am Wiener Schauspielhaus uraufgeführt. Mit Glatzen-Kojak als Super-DJ ■ Von Sabine Leucht