Was beim aktuellen Geschwätz um „Leitkultur“ und „die Grenzen der Toleranz“ allzu gerne vergessen wird: Anpassung beruht auf Gegenseitigkeit – und das ist weniger bequem, als wir es uns vormachen
Dogan Akhanli und Heinz Humbach vom NS-Dokumentationszentrum über Verantwortung von Migranten für das Entstehen von Fremdenfeindlichkeit. Türken, Kurden oder Griechen, die auf Dauer in Deutschland leben, sollen wissen, wohin Rassismus führen kann
Wie in rassistisch grundierten Gesellschaften „Unglücksfälle“ provoziert werden: Ein Video, das zeigt, wie die Polizei gemeinsam mit Sanitätern und einem Notarzt einen Mauretanier vom Leben zum Tode beförderte, erschüttert Wien
Der 65-jährige Entertainer und Schlagersänger Roberto Blanco startete in den Fünfzigern in Deutschland seine Showkarriere. Mit positivem Denken und Dauerlächeln hält er sich den alltäglichen Rassismus vom Leib. Eine zweifelhafte Strategie
Die Europäische Union hat Richtlinien erlassen, die Menschen vor Diskriminierung aufgrund von Herkunft, Rasse, Religion, Alter oder Behinderung schützen sollen. Doch die Umsetzung dieses Antidiskriminierungsgesetzes in nationales Recht der EU-Mitgliedsstaaten stockt und verzögert sich
In Deutschland bewahrt sich die Pädagogik einen naiven Umgang mit Fragen von Einwanderung und Rassismus. Im internationalen Vergleich ist es Entwicklungsland antidiskriminierender Schulpädagogik. Ein Blick über die Grenzen könnte wichtige Impulse besonders für die schulische Praxis geben
Das bundesweite Netzwerk „Eine Welt der Vielfalt“ will mit seiner Programmatik und seinen Methoden zivilgesellschaftliche Prozesse beschleunigen und unterstützen
Toleranz wird im brandenburgischen Eberswalde mittlerweile groß geschrieben. Rund 30 Initiativen versuchen in der Stadt das rechte Denken zu verdrängen und zivilgesellschaftliche Strukturen aufzubauen. Eine Bestandsaufnahme
„Kommunal Verantwortliche müssen auch Vorbild sein“, sagt Uta Leichsenring. Die ehemalige Polizeipräsidentin von Eberswalde, nördlich von Berlin, ist Mitbegründerin des dortigen Netzwerks gegen Fremdenfeindlichkeit
Das Bündnis „Aktion Courage“ will mehr ostdeutsche Schulen für ihr Projekt „Schule ohne Rassismus“ mobilisieren. Denn Jugendliche bekennen sich im Osten häufiger zu rechtsradikalen Einstellungen. Und es gibt noch einen Grund: Förderung der Bundesregierung ist für Projekte im Osten lukrativer
Die Antidiskriminierungspolitik fristet noch immer ein Schattendasein in Deutschland. Ein Gesetzentwurf liegt vor, doch die öffentliche Diskussion um moderne Ansätze in der Bekämpfung von Diskriminierung ist bisher nicht in Gang gekommen