Das Justizministerium hält wesentliche Teile des Anti-Terror-Pakets für unverhältnismäßig oder unzulässig. Außerdem verdächtigen andere Ressorts den Bundesinnenminister, gar nicht gewollt zu haben, dass der Entwurf geprüft wird
Noch keine Fingerabdruck-Datei für alle Deutschen geplant. Für Asylbewerber besteht sie schon seit 1992. Schily will sie nun auch für die normale Fahndung nutzen
Dänischen Polizeibeamten droht ein Strafverfahren. Auf eigene Faust beschatteten und fotografierten sie Demonstranten in Schweden. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft
Die Chinesen wollen wissen, wie viele sie sind, weil sie im besten Fall wieder mehr Kinder kriegen dürfen. Doch die größte Volksvernehmung aller Zeiten stößt vor allem bei der Landbevölkerung auf großes Misstrauen und Angst vor Missbrauch
■ Klage der Reps Niedersachsen wurde vom Bundesverwaltungsgericht abgelehnt. Offen bleibt aber, ob auch Geheimdienstmethoden wie der Einsatz von V-Leuten zulässig sind
■ Hunderttausende Dossiers über Politiker, Banker, Künstler und Intellektuelle will die Regierung in den Reisswolf stecken. Doch Kritiker zweifeln an der Effektivität dieser Aktion
■ Private und geschäftliche Kommunikation wird weltweit überwacht – von britischem Boden aus. Die USA und Großbritannien lauschen mit Hilfe von „Echelon“, einem computergesteuerten Abhörsystem. Duncan Campbell erzählt die Geschichte „Echelons“ und fragt sich, wie die Labour-Regierung das der EU erklären will. Nick Cohen zeigt, daß sie das gar nicht möchte – Tony Blair jedenfalls macht keine Anstalten, die britische Geheimhaltungspolitik zu ändern. Herausgegeben von taz und Böll-Stiftung gibt es „Index-Text jetzt auch im Buch: „Die Landkarte der Zensur“, Ch. Links Verlag, Berlin, 205 S., 24,80 Mark
Dschibril Radschub, Chef des palästinensischen Geheimdienstes, würde den PLO-Chef gern beerben. Im Umgang mit Gegnern ist er nicht zimperlich ■ Aus Jerusalem Georg Baltissen