: Immerhin reden sie
MIGRATION Der erste Runde Tisch zu Flüchtlingsfragen lässt viele Fragen offen
Wie sollen Flüchtlinge in Berlin untergebracht werden? Und wie können sie besser medizinisch versorgt werden? Um diese Fragen zu diskutieren, trafen sich am Donnerstag rund 40 Vertreter von Politik, Sozialem und Wirtschaft im Übergangswohnheim in Marienfelde. Sozialsenator Mario Czaja (CDU) hatte dazu eingeladen. Schwerpunkt der Sitzung war die Unterbringung der steigenden Zahl von Flüchtlingen: Während im vergangenen Jahr rund 12.700 Asylsuchende nach Berlin kamen, rechnet Czaja für 2015 mit 26.000 Menschen. Bereits jetzt hat das Landesamt für Gesundheit und Soziales, das Czaja untersteht, massive Probleme, die große Anzahl der Anträge der Flüchtlinge zu bearbeiten.
Zu konkreten Lösungsansätzen kam es bei der Sitzung indes nicht. „Zunächst hat große Konfusion geherrscht, was überhaupt die Aufgabe des Runden Tisches ist“, berichtete Fabio Reinhardt (Piraten) der taz. So hätten vorwiegend organisatorische Fragen im Mittelpunkt gestanden. Er schätze den Austausch mit zivilen Vertretern, so Reinhardt, hoffe aber auf konkretere Lösungsansätze des Senats: „Solange der sich weigert, die vorhandenen Vorschläge zu bearbeiten, nützt auch der Runde Tisch nichts.“
Ähnliche Wünsche hat Canan Bayram (Grüne). Bei der nächsten Sitzung Anfang Juli sollen Flüchtlinge zu Wort kommen. Im Vordergrund stehen dann erneut die Unterkünfte und die medizinische Versorgung, eine Arbeitsgruppe soll Lösungen vorschlagen. RONNY MÜLLER
Interview mit Mario Czaja SEITE 23