: Rechnen und streiten
FEHDE Vor dem Derby macht Werder Bremen den Senat für die erhöhten Sicherheitskosten verantwortlich
BERLIN taz | dpa Vor dem Nordderby zwischen Werder Bremen und dem Hamburger SV spitzt sich der Streit zwischen Bremer Politikvertretern und Fußballfunktionären weiter zu. Erstmals in der Geschichte der Bundesliga sollen die Kosten für die Polizeibeamten nicht vom Bundesland, sondern vom Veranstalter getragen werden.
Dies wäre die Deutsche Fußball-Liga (DFL), die aber die angekündigte Rechnung in Höhe von rund 300.000 Euro nicht begleichen will. Werder-Chef Klaus Filbry hat nun via Sport Bild mitgeteilt, dass er in diesem Konflikt die Verantwortung weiterhin aufseiten der Politik sieht. „Der Großteil der Beamten wird zur Fan-Trennung eingesetzt. Bei diesem Thema muss die Stadt handeln und für eine bessere Infrastruktur rund um das Weser-Stadion sorgen, das sie ja auch mit betreibt“, sagte Filbry. Der Werder-Vorsitzende stellte fest: „Könnten die Gäste-Fans direkt vor ihren Block gefahren werden, würde die Zahl der Beamten, die zur Fan-Trennung eingesetzt werden müssen, deutlich sinken. Und dann auch die damit verbundenen Kosten.“
In dem Risikospiel sollen am Sonntag (15.30 Uhr) rund 1.000 Polizisten für die Sicherheit der 42.000 Besucher sorgen. Deshalb wird die DFL einen Gebührenbescheid erhalten. Das hat die Bremer Polizei in einem Schreiben der DFL bereits mitgeteilt. „Wir können nachvollziehen, dass es ein besonderes Spiel ist. Aber es ist verfrüht, jetzt schon über Einzelheiten zu diskutieren“, sagte Filbry. „Wenn eine Rechnung gestellt wird, dann muss man sehen, wie sie begründet wird, wer der genaue Adressat sein wird. Wie dokumentiert wird, warum und für welche Aufgaben deutlich mehr Polizisten eingesetzt werden mussten.“ Die Rechnung über die Mehrkosten will das Bundesland Bremen auf Grundlage eines umstrittenen Gebührengesetzes aus dem Vorjahr an die DFL schicken.