: Porsche-Tochter VW will Toyota schlagen
Volkswagen steigerte im vergangenen Jahr seinen Gewinn um 50 Prozent auf mehr als 4 Milliarden Euro
WOLFSBURG taz ■ Nach dem wirtschaftlich besten Jahr der Unternehmensgeschichte hat sich die künftige Porsche-Tochter Volkswagen große Ziele gesetzt. Konzernchef Martin Winterkorn kündigte am Donnerstag einen Zweikampf des größten europäischen Autobauers mit dem Weltmarktführer Toyota an: „Unser Hauptwettbewerber ist Toyota. Diesen gilt es einzuholen und zu schlagen.“
Für den VW-Porsche-Weg an die automobile Weltspitze verkündete Winterkorn ehrgeizige Wachstumsziele. Der VW-Chef will den weltweiten Absatz von Volkswagen binnen knapp vier Jahren von heute 6,2 Millionen auf 8 Millionen Autos erhöhen und so in die Nähe der 9 Millionen Fahrzeuge kommen, die Toyota jährlich absetzt.
Die Bilanz des vergangenen Jahres stützt seine Weltmarktführerfantasien. 2007 hat VW seinen Gewinn um 50 Prozent auf 4,12 Milliarden Euro erhöht und seinen Umsatz um 3,8 Prozent auf 109 Milliarden Euro gesteigert. Und natürlich will Winterkorn bei Umsatz und Gewinn in diesen Jahr weiter zulegen.
Den neuen Eigentümer Porsche, der gerade die Mehrheit der VW-Aktien zusammenkauft, hieß der VW-Chef willkommen: „Hier formiert sich ein Unternehmen, das eine völlig neue Ära einläuten wird.“ Das neue Unternehmen werde „der beste Automobilbauer der Welt sein“.
Unzufrieden mit den neuen VW-Herren aus Stuttgart-Zuffenhausen ist allerdings weiter der Volkswagen-Betriebsrat. Betriebsratschef Bernd Osterloh rechnet damit, dass es im Streit um die Mitbestimmung bei Volkswagen-Porsche zu eine Verhandlung vor dem Stuttgarter Arbeitsgericht kommt. Der VW-Betriebsrat hofft dem Gericht eine Mitbestimmungsvereinbarung noch kippen können, die Porsche mit seinem Betriebsrat für die neue Konzernholding abgeschlossen hat, in der auch VW nach der Übernahme aufgehen soll. Nach dieser Vereinbarung sind die Belegschaftsvertreter vom Weltkonzern VW im Mitbestimmungsgremien der neuen Holding zum Teil nur in gleicher Zahl wie die Vertreter des kleinen Sportwagenherstellers Porsche vertreten. JÜRGEN VOGES