: Chinas Armuts-Gesicht
Es gibt nicht nur Glanz und Wachstum in China, sondern auch bittere Armut. Davon erzählt die 13-jährige Ma Yan
„Ich habe das Taschengeld von zwei Wochen gespart, um diesen Stift zu kaufen“, schreibt die 13-jährige Ma Yan. Ihr Tagebuch der Armut, das den Alltag eines Mädchens beschreibt, ist inzwischen in 17 Sprachen übersetzt – ein erschütterndes Dokument aus dem anderen China. Ma Yan lebt in der Provinz Ningxia in der zentralasiatischen Steppe. Das Dorf beherbergt eine muslimische ethnische Minderheit. Der Boden ist braun vor Trockenheit. Vier Stunden gehen die Kinder zu Fuß zur Oberschule, das Schulgeld wird eigentlich nicht für Mädchen aufgebracht in dieser armen Gegend.
In Frankreich gibt es inzwischen die Initiative „Kinder von Ningxia“, die helfen will. Der französische Journalist Pierre Haski hat Fotos von Ma Yens Dorf Zhangjiashu gemacht, die gemeinsam mit Tagebuch-Auszügen bis zum 29. Juni im Überseemuseum ausgestellt sind.
Da wird es sonntags um 11.30 Uhr auch eine Vortragsreihe über das andere Gesicht Chinas geben: Am 25. 5. geht es um die Frage, wie stabil die Parteienherrschaft in China ist. Am 8. 6. geht es um Entwicklungsprojekte, Thema am 22. 6. wird die zwiespältige Wirtschaftsentwicklung Chinas sein. Am 29. 6. geht es abschließend um die ethnischen Konflikte im Vielvölkerstaat. Als Referenten sind China-Kenner eingeladen. kawe
Das Vortragsprogramm im Detail steht unter www.uebersee-museum.de