Verspätete Elbphilharmonie : Von Welcks Horrortrip
Peinlich, peinlich. Da will Hamburg mit einem spektakulären Konzerthaus aufsteigen in die weltweiten Top-Five der Städte mit prestigeträchtigen Konzerthäusern – und dann klappt die Terminplanung nicht.
KOMMENTAR VON KLAUS IRLER
Immerhin hat Kultursenatorin Karin von Welck die Panne noch bemerkt, ehe die Einladungen für die Eröffnung rausgingen, könnte man sagen. Man könnte aber auch sagen: Sowas darf einer Behörde nicht passieren. Denn die Panne ist nicht nur peinlich, sondern auch teuer.
Zwar weiß noch niemand, wer am Ende in welcher Höhe für die Mehrkosten aufkommen muss. Aber dass die Stadt zumindest mitzahlt, liegt auf der Hand: Der Bauherr wird es in den Verhandlungen natürlich hinkriegen, die eine oder andere „Baubehinderung“ der Stadt anzulasten.
Nun kann einem die Senatorin fast Leid tun, wenn sie im September die Rechnung präsentiert bekommt und neben den ganzen Prügeln zusehen darf, wie sie das Geld auftreibt – der eigene kleine Kulturetat wird dafür ja wohl tabu sein. In jedem Fall wird der Weg zur Elbphilharmonie zum Horrortrip für von Welck.
Aber es hilft halt nichts: Die Elbphilharmonie mag ein „unbeschreiblich schwieriges Projekt“ und „kein Reihenhaus“ sein, wie von Welck sagte. Aber die Kulturbehörde ist eben auch kein Stadtteilbüro.