unterm strich :
Ein enormer Spendeneinbruch in den USA und Europa als Effekt der weltweiten Finanzkrise gefährdet akut die Existenz des Abraham Geiger Kollegs an der Universität Potsdam. Das sagte Rektor Walter Homolka am Montag in einem Gespräch mit der dpa. Das Kolleg ist das erste Rabbinerseminar in Mitteleuropa nach dem Holocaust. Es warte seit 2006 auf eine finanzielle Beteiligung der Bundesländer. „Ohne wirksame und schnelle Hilfe müssen wir schließen“, sagte Homolka. Eine Alternative zum Standort Deutschland gebe es nicht. Homolka betonte, durch ausbleibende Spenden und Gelder der Länder fehlten dem Kolleg fast 50 Prozent des Budgets für 2009. Ohne die Hilfe der Länder und weitere Finanzmittel Brandenburgs stehe fest: „Eine international anerkannte Rabbinerausbildung in Deutschland wäre dauerhaft gescheitert.“ Trotz fallenden Dollarkurses seien bislang fast 1,5 Millionen Euro an Spenden gesammelt worden. „Vor allem amerikanische Spender, darunter Emigranten aus Deutschland, haben zehn Jahre lang dafür gesorgt, dass wir das Rabbinerseminar als An-Institut der Uni Potsdam unterhalten konnten“, betonte Homolka. Spätestens seit der ersten Ordination in Deutschland 2006 gelte die Rabbinerausbildung in Deutschland weltweit als „Vertrauensbeweis für die Erneuerung jüdischen Lebens“.