Meyer-Werft entlässt

Vorzeige-Unternehmen in Kreuzfahrt-Krise. IG Metall sieht weitere Arbeitsplätze bei Zulieferern in Gefahr

PAPENBURG dpa/taz ■ Die Meyer-Werft, bekannter ostfriesischer Erbauer von großen Kreuzfahrtschiffen, will wegen fehlender Aufträge und internationalen Preisdrucks 800 ihrer 2.600 Mitarbeiter entlassen, so die Papenburger Firma. „Die Terroranschläge vom 11. September, eine schlecht laufende Konjunktur, der Krieg im Irak, Währungsprobleme durch einen schwachen Dollar – darunter leidet der Kreuzfahrtmarkt“, so Unternehmenssprecher Peter Hackmann.

Die Meyer Werft lieferte in guten Zeiten pro Jahr zwei Luxusliner aus. In diesem Jahr wird nur noch ein Schiff fertig. Etwa ebenso viele Arbeiternehmer wie auf der Werft selbst verdienen in Zuliefererbetrieben ihren Lebensunterhalt. Auch dort könnten mehrere hundert bedroht sein, schätzte gestern der IG-Metall-Bevollmächtigte Clemens Bollen. Für die Werft wurde mit staatlichen Mitteln die Ems immer weiter aufgestaut, zum Ärger von Umweltschützern. REM