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Archiv-Artikel

Beschwörerisch, verschwörerisch: „Under Byen“ im Indra Unter der Stadt, da funkeln die Träume

Wenn Howe Gelb von Giant Sand jemanden wirklich mag, dann lässt er ihn einfach auf seinem nächsten Album mitspielen. So wie die dänische Band Under Byen, die ihn auf The Listener unterstützt hat. Under Byen, das ist vor allem die Sängerin Henriette Sennenvaldt, die sich was wispert, raunt und zusammenflüstert. Beschwörerisch, verschwörerisch – zum Sphärenklang ihrer Band aus Arhus, die sich ganz geheimnisvoll Under Byen, „Unter der Stadt“ genannt hat.

Unter dem Pflaster, unter der Stadt, da funkeln die Träume: Mit Cello, zwei Schlagzeugen, Keyboard, Geige, Steel-Guitar, Melodika und Bass, singenden Sägen und Akkordeon bringen Under Byen (sprich: Üne Bjün) die Nacht zum leuchten. Für TripHop-Gespenster mit Sinn für Schauerromantik scheint diese Musik gemacht: ein kammermusikalisches Kleinod, düster wie die Dämmerung und hell wie der Mond, erschaffen von acht dänischen Musikern mit einer Sängerin, über die der amerikanische Rolling Stone schreibt, sie sei so ungefähr die auffälligste Chanteuse, die seit Nico den Atlantik überquerte.

Beim gerade neu gegründeten Label Haldern Pop-Recordings erscheint in diesen Tagen ein Livealbum der acht Dänen, ein 24-minütiger, wirklich atemberaubender Mitschnitt vom Haldern Festival 2003. Mit Euphorie beschreiben die Festivalleiter und frisch gebackenen Labelmacher ihr Konzept: „Genau wie das Festival glaubt Haldern Pop-Recordings an das Unerkannte, Unscheinbare, an die Leidenschaft in der Musik; es liebt die Überraschung und Begeisterung.“ Jetzt sind Under Byen im Indra zu Gast. Marc Peschke

Donnerstag, 21 Uhr, Indra