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Archiv-Artikel

Diesmal weder Habicht noch Storch

Der Nabu fährt am 13. Juli zur einzigen Flamingokolonie Europas

Von hude

taz ■ Flamingos kann man in Deutschland nur im Zoo angucken. Oder? Weit gefehlt! Vogelfreunde, die genug von Störchen, Eulen oder Habichten haben, können sich am 13. Juli die Vögel mit den langen Beinen in freier Wildbahn angucken. Der Bremer Landesverband des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu) besucht das Naturschutzgebiet „Zwillbrooker Venn“ an der deutsch-holländischen Grenze, etwa 100 Kilometer südlich von Münster. Dort existiert die einzige frei lebende Flamingobrutkolonie in Europa.

Die von kleinen Teichen durchzogene Heidelandschaft sei ideal für die Flamingos, sagt Heidrun Nolte vom Nabu Bremen. Ausgesucht haben sich die rosafarbenen Tiere diesen Ort selbst. „Die Tiere sind vor fünfzehn Jahren aus einer Vogelstation in der Nähe ausgebrochen und haben sich in dem Gebiet angesiedelt“, erklärt Heidrun Nolte. Im Herbst fliegen die etwa 100 Flamingos nach Südafrika, doch bisher kamen sie jedes Jahr im Frühling nach Deutschland zurück und pflanzen sich sogar fort: „Im Juli haben die Vögel meist auch schon Jungtiere“, berichtet Nolte. Im Schutzgebiet gebe es zwar eine Station, die die Zahlen der Tiere registriere, der Mensch greife aber nicht in das Brutgeschäft der Vögel ein. Wer an der Exkursion teilnehmen will, muss früh aufstehen: um 7.30 Uhr geht es am ZOB Bremen los. Geplant ist ein Rundgang durch das Naturschutzgebiet, auf dem die Teilnehmer neben den Flamingos auch die größte Lachmöwenkolonie Deutschlands beobachten können. Gegen 19 Uhr will der Nabu zurück sein. hude

Die Fahrt kostet 26 Euro, für Nabu-Mitglieder und Kinder unter 12 Jahren 21 Euro. Vorverkauf beim Nabu Bremen unter ☎ (0421) 33 98 772.