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Archiv-Artikel

bürgerstiftung Was tun mit Opas Sparstrumpf?

Dass Eigentum verpflichtet, ist ein schöner Spruch. Es ist aber auch ein alter Spruch, demgegenüber sich nur die wenigsten verpflichtet fühlen. Der Prototyp des mitfühlenden Ruhrindustriellen ist Vergangenheit.

Deswegen muss klar sein, dass sich kaum jemand aus purem Altruismus für seine Region einsetzt. Wohl auch nicht die Bürgerstiftung Mülheim. Trotzdem ist ihr Engagement gut und wichtig. Nicht nur in der Millionärsstadt Mülheim, im ganzen Ruhrgebiet ist die Sparquote hoch. In der Region erwirtschaftetes Geld wird von Generation zu Generation weitervererbt, ohne dass es den Menschen der Region zugute kommt. Das muss sich ändern.

KOMMENTAR VONKLAUS JANSEN

Der Staat tut gut daran, die Genehmigungsverfahren für Stiftungen zu beschleunigen und das Stiftungsrecht zu vereinfachen. Noch effektiver wäre es, saftige Erbschaftssteuern zu erheben und Stifter davon zu befreien. Wohlhabende hätten dann die Wahl: Entweder sie schenken ihr Geld dem Staat, oder sie engagieren sich zum Wohl ihrer Region und bekommen dafür verdienten Beifall.

Für das Ruhrgebiet ist der Stiftungsgedanke eine Chance. Das Potenzial ist riesig. Natürlich darf der Staat sich nicht auf die privaten Wohltäter verlassen und die soziale Fürsorgepflicht allein in ihre Hand geben – dann wären wir bei der Armenhilfe. Aber er darf sich durchaus von Privaten unterstützen lassen. Und dabei nachhelfen, dass Eigentum wieder verpflichtet.