konferenzerei : Schlimmer als Christiansen
Das ist es, was das Ruhrgebiet nicht braucht. Fünfhundert Honoratioren, versammelt an einem schicken Ort, talken zur Rettung der Region. Herausgekommen ist: Nichts. Welche Überraschung.
Die Emscher-Lippe-Konferenz zeigte lediglich, wie schwer es ist, die drei Arbeitsebenen Bund, Land und Kommunen zu gemeinsamen Handeln zu bewegen, wenn sie von verschiedenen Parteien regiert werden.
KOMMENTAR VONKLAUS JANSEN
Ministerpräsident Peer Steinbrück kann einem leid tun. Hätte er Geld gehabt, er hätte wenige Monate vor der Kommunalwahl wohl den Elfmeter versenkt und ein paar prestigeträchtige Projekte im SPD-Kernland medienwirksam angestoßen. Offen bleibt, warum er überhaupt zur Konferenz geladen hat, ohne etwas anbieten zu können.
Doch auch die Strategie von Steinbrücks Widersacher in der Arena Auf Schalke, Gelsenkirchens CDU-Oberbürgermeister Oliver Wittke, ist gescheitert. Aufgeregt wie ein HB-Männchen hat er monatelang gezetert und gebettelt, um mehr Geld für seine Region zu bekommen. Doch seine Wunschzettel sind zu lang geraten. Er hat große Erwartungen geweckt, nun muss er alle enttäuschen.
Keine der großen Parteien hat Grund zur Freude – zu deutlich wurde, dass mit großen Plauderrunden dem Revier nicht zu helfen ist. Doch weder SPD noch CDU konnten der Versuchung in Wahlkampfzeiten widerstehen. Wie jeden Sonntag, 21.45 Uhr.