: Nackter Pazifismus
Gegen das Bombodrom zieht jetzt auch der Verband friedensliebender Nudistenvereinigungen (VfN) ins Feld
Nackt und frei statt beim nächsten Krieg dabei! Verteidigungsminister Struck stößt auf immer mehr Widerstand gegen den Luft-Boden-Schießplatz „Bombodrom“ in der Wittstocker Heide. Jetzt reiht sich auch der Verband friedensliebender Nudistenvereinigungen (VfN) in die Front der Gegner ein. Das „Verbandstreffen“ des VfN findet heute abend ab 18 Uhr an der Grenze zum Bombodrom bei Schweinrich statt, erwartet werden 1.000 Nackte aus ganz Deutschland. Der VfN will „den politischen Charakter der nudistischen Bewegung wieder stärker zum Ausdruck zu bringen“ und eine „zivile, friedenssichernde Intervention“ in Form einer Nacktdemo veranstalten. „Oben ohne“ gab es schon eine Anti-Bombodrom-Demo, für einen Himmel ohne Tiefflieger. Die „radikalpazifistischen“ VfN-Nackten sind aber auch gegen Bodenstreitkräfte und dementsprechend protestieren sie auch „unten ohne“. Ab 20 Uhr wird die Bürgerinitiative Freie Heide den Widerstand der letzten zehn Jahre resümieren und Dokumentarfilme über die Zeit zeigen. Ab 22 Uhr werden zwei Stunden lang internationale Kurzfilme gezeigt. Irgendwann nachts zeigt sich dann, wer hinter dem VfN steckt: Unter dem Motto „Bomben gegen Bässe“ wird die Nacht durchgetanzt – falls die Bundeswehr nichts dagegen hat. NICOLAI KWASNIEWSKI