Hohe Geldstrafe wegen Sklaverei

PORTO ALEGRE taz ■ Brasiliens Justiz hat die bislang höchste Geldstrafe wegen Sklavenarbeit verhängt. Die Firma Jorge Mutran muss umgerechnet 360.000 Euro zahlen, weil sie auf einem Gut im Bundesstaat Pará Dutzende Menschen als Arbeitssklaven ausgebeutet hatte. Arbeitstaatssekretärin Ruth Vilela begrüßte das Urteil. Inspektoren ihres Ministeriums hatten in den letzten Jahren wiederholt Sklavenarbeiter auf Farmen der Familie befreit. Jorge Mutran ist Brasiliens größter Paranuss-Exporteur. Die Mutrans gehören zu den einflussreichsten Großgrundbesitzern der Amazonasregion. Laut amtlichen Schätzungen arbeiten in Brasilien mindestens 25.000 Menschen zu sklavenähnlichen Bedingungen. Das Parlament berät derzeit eine Verfassungsänderung, um Ländereien von Sklavenhaltern konfiszieren zu können. GD