„Hey, how you‘re doing?“: „De La Soul“ in der Fabrik : Münchhausens of Rap
Eine Sternstunde der HipHop-Historie: „Hey, how you‘re doing? Sorry you can‘t get through, why don‘t you leave your name and your number, and we‘ll get back to you“. 1989, De La Soul aus Long Island New York bringen ihr Debüt 3 Feet High And Rising heraus, produziert von Prince Paul. Ein surreales Schurkenstück, eine total spleenige HipHop-Collage, ein verrücktes, avantgardistisches Lügengebäude, das auch 15 Jahre später kaum an Faszination eingebüßt haben wird.
Heute, 15 Jahre später. Unzählige HipHop-Schulen, Szenen, Styles und Rapper haben De La Soul kommen und gehen sehen, doch die großen Fabulierer, die Münchhausens of Rap sind immer noch da. Jetzt sogar in Hamburg, wo sie ihr neues Album The Grind Date auf die Bühne bringen.
De La Soul war schon immer die Band derer, die HipHop gar nicht mochten – oder ihn über alles liebten. De La Soul Is Dead, Stakes Is High oder The Grind Date – jede Platte ist so viel phantasievoller als alles, was Wu-Tang und Eminem je produziert haben. Und warum? Vielleicht, weil sie bis heute nicht über dicke Autos singen. Vielleicht, weil sie immer noch wie 89 klingen. Oder wie 86. Und weil seitdem im HipHop eigentlich nicht mehr viel passiert ist – außer ständiger Wiederholung.
De La Soul jedenfalls sind funky und soulful wie eh und je – und bei weitem nicht so großmäulig wie ihre oft gnadenlos überbewerteten Nachfolger. „Anyway, it‘s just beats and rhymes“, sagen De La Soul über ihr neues Album. Und wer die superben New School-Füchse noch nie gesehen hat, der muss sich das hier sowieso ganz fett markern. Sie haben‘s erfasst: ein Pflichttermin! Marc Peschke
Mittwoch, 21 Uhr, Fabrik