Senioren für den Aufschwung

DÜSSELDORF taz ■ Handwerk und Dienstleister in NRW sollen sich stärker auf die Bedürfnisse und Anforderungen älterer Menschen einstellen und die Seniorenwirtschaft als eine Marktlücke erkennen. Das forderte Gesundheitsministerin Birgit Fischer (SPD) bei der Vorstellung des Wettbewerbs „Europäische Seniorenwirtschaft 2005“.

Die heutige Seniorengeneration sei gesünder, kaufkräftiger und mobiler als alle vorherigen Generationen, doch habe die Industrie dies bislang verkannt: „Die Seniorinnen und Senioren von heute sind selbstbewusst und legen großen Wert auf eine eigenständige Lebensführung. Doch die Chancen dieser Entwicklung haben die Unternehmen in NRW noch immer nicht ausreichend erkannt“, so Fischer. Sie kritisiert, dass es immer noch zu wenig Produkte und Dienstleistungen gebe, die speziell an die Bedürfnisse älterer Menschen angepasst seien und für mehr Lebensqualität im Alter sorgen könnten.

Die Landesregierung, die die Gesundheitswirtschaft bereits im vergangenen Jahr zum neuen wirtschaftlichen Standbein erkoren hat, handelt jedoch nicht allein aus Sorge um die älteren Generationen im Land. Viel mehr erhofft sie sich hier von auch neue Impulse für die Wirtschaft. So seien, rechnet Fischer vor, allein zwischen 1999 und 2002 durch seniorengerechte Angebote rund 12.300 Arbeitsplätze in NRW entstanden. Insgesamt rechnet die Landesregierung bis zum Jahr 2015 mit 100.000 Arbeitsplätzen, die in dieser Sparte entstehen könnten. JAS