„Mehr Lebensqualität“

Profi-Schminkkurs für Krebspatientinnen

■ leitet die Beratungsstelle der Bremer Krebsgesellschaft. F.: PRIV.

taz: Frau Rösler, warum bieten Sie einen Schminkkurs speziell für krebskranke Frauen an?

Marie Rösler: Sie leiden unter Haar-, Augenbrauen-, Wimpernausfall, Blässe und Hautflecken. Das lernen sie zu kaschieren. Und das gibt ihnen mehr Lebensfreude und qualität: Wenn ich besser aussehe, geht es mir auch besser.

Geht es darum, sich selbst zu gefallen oder dem Umfeld?

Beides, das ist schwer zu trennen. Krankheit ist in unserer Gesellschaft ja an sich schon ein Makel. Da geht es auch darum, dem sozialen Umfeld den Umgang durch ein besseres Aussehen nicht so schwierig zu machen.

Sollte man nicht krank aussehen dürfen, wenn man es ist?

Es geht nicht nur um die anderen. Eine der größten Ängste von Krebskranken ist, ausgeschlossen zu werden. Da hilft es, wenn man sich selbst so fühlt, dass man unter Leute und in die Öffentlichkeit gehen mag.

Geht es Männern bei dem Thema auch so?

Männer und Frauen erleben die Krankheit ähnlich. Männer suchen aber seltener Beratung. Bei ihnen sind Themen wie die existenzielle und finanzielle Situation im Vordergrund. Außerdem haben ja auch gesunde Männer häufig mit Haarverlust zu tun – das führt man bei ihnen aber nicht gleich auf die Krankheit zurück. INTERVIEW: AG

14.30 Uhr, Anmeldung unter: 49 19 22 2