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Archiv-Artikel

„Klimaschutz ist rosa“

INFOTAG Die Schwankhalle und eine Café-Betreiberin unterzeichnen ein Versprechen im „Radieschen“

Von eib
Eva-Maria Oelker

■ 34, ist Kulturmanagerin und betreibt seit August das Café Radieschen im Buntentorsteinweg.

taz: Frau Oelker, wie viel CO 2 soll das Café einsparen?

Eva-Maria Oelker: Moment, ich mach das als Privatperson! Das Café hat Einfachverglasung, das heißt, ich heize den Buntentorsteinweg mit. Da kann ich noch so viele Energiesparlampen eindrehen, das ist dagegen nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Aber Sie schenken zur feierlichen Unterzeichnung des Klimaschutzversprechens der Schwankhalle fair gehandelten Bio-Kaffee aus.

Ja, das ist etwas, was sich eigentlicher jeder Gastronom leisten sollte. Die Spanne zwischen Ein- und Verkauf ist bei Kaffee so hoch, das schafft wirklich jeder.

Bei welchen Produkten wird es schwieriger?

Puderzucker. Und Nüsse, die sind fast doppelt so teuer. Aber ich mach das jetzt trotzdem. Ich versuche konsequent zu sein, auch zu Hause. Da konnte ich von den Klimafreunden noch was lernen. Zum Beispiel, dass es sich lohnt, nur so viel Wasser zu kochen, wie man für den Tee braucht.

Ihr Mitbewohner spielt mit?

Der ist schon manchmal genervt, wenn ich mit ihm darüber diskutieren will, dass er nicht immer Licht und Heizung anlässt, wenn er nicht da ist. Er hat einmal damit gekontert, dass ich manchmal vor dem Fernseher einschlafe – worüber ich gar nicht nachgedacht hatte. Durch die Diskussion hat er angefangen, im Internet nachzugucken, was mehr Strom verbraucht!

Sie sind ein Super-Öko?

Meine Freunde nennen mich „Illusion-Eve“ oder „grüner Punkt“, insofern stimmt das. Mir geht es aber darum, zu zeigen, dass es sich lohnt, sich mit Klimaschutz zu beschäftigen, dass er hip ist. Nicht alt und verschnarcht, sondern modern und rosa wie mein Café.  eib

Klimafreunde im Café Radieschen: 12–19 Uhr, Buntentorsteinweg 65