… GÜNTER REXRODT? : Versteinern
Das Museum für Naturkunde in Mitte ist für sein riesiges Skelett eines Brachiosaurus bekannt. Nach dem Willen der FDP soll nun auch der Platz neben dem Museum nach einem Fossil benannt werden: Günter Rexrodt, der als Bundeswirtschaftsminister unter Helmut Kohl für einen steinzeitlichen Neoliberalismus stand, soll Namensgeber werden. Bisher heißt der Platz noch Invalidenplatz. Das „Platz“ darf bleiben, „Invalide“ soll hingegen durch „Günter Rexrodt“ ersetzt werden. „Damit würde die Lebensleistung eines großen Berliners gewürdigt und das Andenken an Günter Rexrodt angemessen bewahrt“, schreibt der FDP-Landesvorsitzende Markus Löning in einem offenen Brief an den Bezirksbürgermeister von Mitte, Christian Hanke (SPD).
Rexrodt war von 1985 bis 1989 Finanzsenator in Berlin, von 1993 bis 1998 Bundeswirtschaftsminister. Dass Rexrodt nicht nur eine herausragende Persönlichkeit war, sondern auch ein engagierter Vollblutpolitiker, der es trotz alledem auch verstanden hat, seine menschliche Seite zu bewahren – das bestätigt auch Löning: „Er war eine herausragende Persönlichkeit, ein engagierter Vollblutpolitiker und hat es immer verstanden, dabei seine menschliche Seite zu bewahren.“ Daher hätte Rexrodt auch deutlich mehr verdient als die FDP fordert. Viel besser geeignet wäre doch eigentlich der Platz vor dem Rathaus Schöneberg: Der heißt bisher noch John-F.-Kennedy-Platz. HEI Foto: ap