Wochenübersicht: Lautsprecher : Jörg Sundermeier sichtet die soziale Lage in der Stadt
Am Mittwoch wird sich wieder einmal in alternativer Ökonomie geübt, auf dem Gelände der HU wird im Rahmen der „Umsonst-Woche“ ein Umsonst-Markt eröffnet. „Seien wir doch ehrlich, alle von uns haben einen Haufen Kram, den wir selbst nicht mehr brauchen, der aber noch sehr gut zu gebrauchen ist. Andererseits gibt es genügend Menschen, die genau diese Dinge suchen, sie sich vielleicht aber nicht leisten können oder wollen.“ Das „wollen“ ist hier besonders schön.
Im Café Manyo wird am Donnerstag über die so genannten Helden des 20. Juli gesprochen, also Wehrmachtsoffiziere, die mit einem Putsch Hitler stürzen wollten. Heute erkennt man in dieser Tat gemeinhin demokratisches Wirken. Auch die Bundeswehr bezieht sich in ihrer, wie sie es nennt, Tradition gern auf diese Herrentruppe, die schon 1944 tatsächlich und vollends erschrocken erkannte, dass der Zweite Weltkrieg ein Scheiß ist und Hitler ein böser Lumpenhund. Daher tritt die Bundeswehr auch an diesem 20. 7. wieder zum „feierlichen Gelöbnis“ an. Das Gelöbnix-Bündnis klärt über die verbrecherische Vergangenheit der 20.-Juli-Verschwörerriege auf.
Am Freitag wird im Mehringhof eine neue Veranstaltungsreihe eröffnet: „Revolutionstheorien revisited“. Zu Beginn wird Werner Imhof über die „Selbstaufhebung des Proletariats“ sprechen, also über den Kampf gegen die Arbeit.
Am Samstag schließlich sammeln sich studentische AktivistInnen aller Coleur in der Offenen Uni, um das „Ostnetz“ zu begründen. Analog zum „Nordnetz“ und „Südnetz“, in denen sich bereits nord- und süddeutsche AktivistInnen zusammengeschlossen haben, um gemeinsam „die studentischen Protestbewegungen zu organisieren“. Das Ostnetz wird diese Aufgabe für Berlin übernehmen und für Chemnitz, Halle, Jena und Rostock halt auch.