: Sprechen und raten
FESTAKT Heute gründet sich der Bremer Sprachenrat. Seine Chancen stehen gar nicht so schlecht
Mit einem Festakt im Rahmen des „Festivals der Sprachen“ gründet sich heute der Sprachenrat Bremen. Die neue Institution sieht ihre Aufgabe darin, Mehrsprachigkeit zu fördern. „Vor allem in den berufsbildenden Bereich wollen wir hinein“, so die Geschäftsführerin des Fremdsprachenzentrums der Hochschulen, Bärbel Kühn.
Neben diesem sind die Volkshochschulen, das spanische und das französische Kulturinstitut, aber auch Einrichtungen wie die Handels- und Arbeitnehmer-Kammern und drei Senatoren Mitglied. Reagiert werde damit auf die wachsende Bedeutung von Fremdsprachenkenntnissen in Wirtschafts- und Arbeitswelt: Beschränken die sich aufs Englische, so eine Studie des britischen National Centre of Languages, führt das zu Wettbewerbsnachteilen im Export und bei der Auftragsvergabe im Ausland.
Sprachenräte gibt es seit 1991, die Erfahrungen sind mäßig: Der 2001 von Bochumer Uni und örtlicher Industrie- und Handelskammer gegründete Sprachenrat Mittlere Ruhr hat sich aufgelöst, vom Brandenburgischen Fremdsprachenrat fehlen seit Jahren alle Nachrichten. Vorreiter war der Sprachenrat Saar. Er existiert noch, und sein Gründer, der Linguist Albert Raasch, hält in der Bürgerschaft die Laudatio für die Bremer Initiative.
Deren Überlebens-Chancen sind gut, weil sie, breit aufgestellt, schon vor der Gründung Konkretes vorweisen kann: So wurde das elektronische Sprachenportfolio der EU mitentwickelt, das nun an allen Bremer Bildungseinrichtungen eingeführt werden soll. Es misst Lernerfolge und ist – anders als staatliche Notensysteme – europaweit verständlich. Bald vorlegen will man eine Art Atlas der einschlägigen Angebote im Lande. Zudem ist ein jährliches „kleines Festival der Sprachen“ geplant – immer am 26. September, dem europäischen Tag der Sprachen. Im Rahmen des einmaligen, großen Festivals wird der auch begangen: Das Fremdsprachenzentrum bietet heute kostenlose Kennenlernkurse für Mandarin, Türkisch und 17 weitere Idiome an. Die Anmeldung ist ab 10 Uhr im Haus der Wissenschaft möglich. BES