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Archiv-Artikel

„Wowereit ist beschädigt“

CDU Seine Partei habe als einzige einen Akzent im Wahlkampf gesetzt, bilanziert CDU-Chef Henkel

taz: Herr Henkel, die SPD verliert in Berlin etwa 14 Prozentpunkte – und Klaus Wowereit hat beste Karriereaussichten im Bund. Sie machen sich sicherlich Sorgen, dass Ihnen in Berlin das Feindbild abhandenkommt?

Frank Henkel: Das ist heute wirklich nicht mein Thema. Die Union ist im Bund klar stärkste Partei, und in Berlin haben wir gegen den Bundestrend zugelegt. Erstmals seit 19 Jahren geht die CDU in Berlin damit als stärkste politische Kraft aus einer Bundestagswahl hervor.

Sind Sie in Berlin stabil, weil der Bürgermeister so blöd ist, weil Sie so toll sind oder wegen der allgemeinen Stimmung im Bund?

Wir sind in Berlin stabil, weil der Wähler das so entschieden hat.

Aha. Geht Ihre Analyse denn auch noch etwas tiefer?

Auf unserer Seite sehe ich: Die CDU hat als einzige Partei in Berlin einen eigenen Akzent gesetzt und einen sachlich engagierten Wahlkampf geführt. Auf der anderen Seite sehe ich einen beschädigten Klaus Wowereit, der nach diesem Ergebnis sicherlich kein Hoffnungsträger mehr für den Bund sein kann – in Berlin ist er das ja schon lange nicht mehr.

INTERVIEW: MARTIN KAUL

■ Frank Henkel ist Partei- und Fraktionschef der CDU in Berlin