KAFFEE AUS DEM JENSEITS
: Verstorbene kochen für Hinterbliebene

TAIPEH dpa/taz | In Taiwan sorgen die Menschen noch im Tode für das Wohlergehen ihrer Lieben: Die Hitze der Leichenverbrennung dient einem Krematorium in Taiwan zum Kaffeekochen. Während der 90-minütigen Feuerbestattung können die Trauergäste in einem Café des Bestattungsunternehmens in Taipeh darauf warten, die Asche ihrer Verstorbenen mitzunehmen. Neben Dutzenden verschiedenen Kaffeesorten bekommen die Trauernden dort kleine Schnellgerichte und Softdrinks angeboten. „Die Energie, die aus der Hitze bei der Verbrennung der Leichen in Strom umgewandelt wird, wird jetzt für Klimaanlagen und Kaffeemaschinen benutzt“, sagte der Direktor des Unternehmens am Mittwoch. In dem Krematorium werden täglich 50 Leichen verbrannt. Das reicht gut für ein Tässchen Kaffee und ein Schnellgericht in stillem Gedenken.