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Archiv-Artikel

Fette Boni und überflüssige Zahlungen

HSH NORDBANK Vorstände sollen Boni über 500.000 Euro bekommen. Millionen wurden an Goldman Sachs gezahlt, obwohl Hausjurist keinen Anlass sah

„Goldman Sachs kann uns rechtlich nicht zu einem Ausgleich zwingen“, hieß es in einer E-Mail

Die HSH Nordbank plant neue Bonuszahlungen für den Vorstand. „Der Aufsichtsratsvorsitzende Hilmar Kopper entwickelt gerade ein Vergütungsmodell, dass dem Aufsichtsrat in einer der nächsten Sitzungen vorgelegt wird“, sagte die Sprecherin der Bank, Michaela Fischer-Zernin am Sonntag. Nach einem Bericht des Focus soll der Vorstand künftig wieder umfangreiche Sonderzahlungen kassieren. Das gehe aus internen Plänen hervor. Demnach sollen die Boni deutlich über den derzeit limitierten Jahresgehältern von 500.000 Euro liegen.

Die Zahlungen werden aber laut Focus an Bedingungen geknüpft. Angesparte Boni sollten frühestens nach drei Jahren ausgezahlt werden, wenn sich die Bank dann wieder eine Dividende leisten könne. Außerdem würden die Manager mit ihren Boni für Fehlentwicklungen haften, und der Aufsichtsrat besitze ein Einspruchsrecht, berichtet das Magazin weiter.

In der Affäre um umstrittene Millionenzahlungen der HSH Nordbank an die US-Investmentbank Goldman Sachs sind indes nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins Spiegel interne E-Mails aufgetaucht. Danach sah der stellvertretende Hausjustiziar der Bank keinen Anspruch auf die Zahlung von 45 Millionen Dollar, weil Goldman Sachs die Frist verpasst habe. „Goldman Sachs kann uns rechtlich nicht zu einem Ausgleich zwingen“, hieß es etwa in einer Mail.

Dennoch hatte die HSH Nordbank im Herbst vergangenen Jahres das Geld an das amerikanische Geldinstitut gezahlt. Es ging um Kreditausfälle der zahlungsunfähigen Bank Lehman Brothers, gegen die sich Goldman Sachs bei der HSH Nordbank abgesichert hatte. Die Zahlung hat Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen Nonnenmacher und zwei weitere Manager der Bank wegen des Verdachts der Untreue ausgelöst. (dpa)