: Anspruch und Wirklichkeit
EISHOCKEY Die Hannover Scorpions siegen gegen Köln
Hans Zach wusste, worauf er sich einlässt. Dass sich der wirtschaftliche und sportliche Neuanfang der Hannover Scorpions in der Deutschen Eishockey-Liga aber derart auf die Ergebnisse auswirken würde – zuletzt fünf Niederlagen in Folge –, hatte er wohl nicht gedacht. Wie ein Eingeständnis, die Situation unterschätzt und sich selbst ein Stück weit überschätzt zu haben, wirkt daher auch die Rücktrittsdrohung in der vergangenen Woche. Und Zach wie ein Gefangener seines eigenen Anspruchs.
Denn den hat er unverständlicherweise von diesem umfassenden Verwandlungsprozess ausgeklammert. Das fehlerhafte Spiel und der daraus resultierende graugraue Platz in der Tabelle können nicht mit der hohen Erwartungshaltung harmonieren. Es liegt an Zach selbst, sich das einzugestehen und sich in seinen Forderungen zu beschränken. Vielleicht wollte er aber auch nur die Mannschaft, die sich in den letzten Wochen erstaunlich brav in ihr Schicksal fügte, in die Verantwortung nehmen. Beim 4:3 (2:1; 1:1; 1:1) gegen die Kölner Haie am Sonntag ist ihm das gelungen. Vor allem in Überzahl überzeugten die Gastgeber, die durch Tore von Thomas Dolak (5.), Klaus Kathan (14.), Sascha Goc (22.) und Adam Mitchell (59.) zum Sieg kamen.
Das war ein erster Schritt, Mannschaft und Trainer näher zusammen zu bringen. Dazu gehört aber auch, dass Hans Zach lernen muss, Rückschläge wegzustecken. CHRISTOPH ZIMMER