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Archiv-Artikel

Schnittig-elegant besser durch die Krise

INDUSTRIE Auf dem Autosalon in Paris herrscht gedrückte Stimmung, weil der Automarkt in Europa wegen der Schuldenkrise am Boden liegt. Nur den Herstellern schneller Nobelflitzer geht es hervorragend

PARIS dpa | Die Autobauer stehen vor schweren Zeiten. Die Talfahrt des Automarktes in Westeuropa belastet die Hersteller zunehmend. „Wir fahren auf Sicht“, sagte VW-Vertriebsvorstand Christian Klingler am Donnerstag auf der Pariser Automesse. Diese Aussage erinnert an die letzte schwere Branchenkrise vor drei Jahren.

Dabei steht der VW-Konzern noch gut da, weil er seine Autos weltweit baut und verkauft. Dagegen stecken Hersteller wie PSA Peugeot Citroën, Opel und Fiat in einer tiefen Krise, weil sie abhängig von der Entwicklung in Europa sind.

Der angeschlagene französische Autobauer PSA etwa rechnet wegen der hiesigen Absatzkrise mit weiteren Verlusten in Milliardenhöhe und plant daher, rund 8.000 Arbeitsplätze abzubauen und ein Werk komplett dichtzumachen. Die Durststrecke in Europa wird laut Prognosen anhalten. Experte Ferdinand Dudenhöffer erwartet, dass 2013 noch härter wird als dieses Jahr. Er rechnet mit dem schlechtesten Verkaufsjahr in Westeuropa seit 1993 – mit 11,6 Millionen Autoverkäufen nach 11,9 Millionen in diesem Jahr. Marcus Berret von der Unternehmensberatung Roland Berger sieht auch Fehler bei den Herstellern. Manche Autobauer hätten sich „falsch aufgestellt“. Die schlechteren Entwicklungen in China sowie Europa hatte Daimler als Grund für ein Sparprogramm genannt. Dabei solle kein Unternehmensteil ausgenommen werden, kündigte Daimler-Chef Dieter Zetsche in Paris an. Details seien noch nicht ausgearbeitet, laut Gerüchten geht es aber um mehr als 1 Milliarde Euro.

Bei den anderen deutschen Oberklasse-Herstellern BMW und Audi hingegen läuft es rund. „Wir haben in diesem Jahr Mitarbeiter eingestellt und alle unsere Werke weltweit sind voll ausgelastet“, sagte BMW-Vertriebsvorstand Ian Robertson. Der Konzern halte an allen Investitionsvorhaben fest, übernehme weltweit Tausende Auszubildende und sei in abschließenden Gesprächen mit den Sozialpartnern zur Übernahme von Leiharbeitern. Auch Audi bleibt im Aufwind und plant, dieses Jahr 1,4 Millionen Autos zu verkaufen.