Wochenübersicht: Kinderhort : Winkelmaiers suchen nach den schönsten Spielsachen
Dass Kinder zu kriegen eine wundervolle Erfahrung ist und einen die eigene Nachkommenschaft nachdrücklich verändert, sind Gemeinplätze. Aber was in einschlägiger Erbauungsliteratur und entsprechenden Zeitschriftentiteln gern unterschlagen oder zumindest heruntergespielt wird: Diese Veränderung ist nicht nur seelischer, spiritueller und geistiger Natur, sondern zumeist auch allzu deutlich an der Waage ablesbar. Fast scheint es, als lagere sich die übernommene Verantwortung für das Leben anderer so umstandslos wie bleischwer an den eigenen Hüften ab. Mit der Geburt eines Kindes ist plötzlich der Kühlschrank immer voll, wird das Nachtleben von Flaschenleeren auf Fläschchenwärmen umgestellt und anstatt selber Sport zu treiben, setzt man das Kind nur mehr ins Auto und fährt es zu Babyschwimmen oder Fußballtraining. Dort steht man dann am Rand und sieht anderen dabei zu, wie die sich bewegen. Dazu, und damit erfüllen wir dann doch noch den eigentlichen Servicecharakter dieser Kolumne, gibt es dieses Wochenende reichlich Gelegenheit, wenn auch auf ungleich höherem Niveau. Heute könnte man den Kinderwagen beispielsweise in den Sommergarten des Tränenpalastes schieben, um dort ab 18.30 Uhr auf der Großbildleinwand das Freundschaftsspiel der Klinsmänner in der Slowakei zu verfolgen. Morgen schließlich führt kein Weg vorbei am Olympiastadion, wo ab 14 Uhr beim Internationalen Stadionfest Istaf einige der hurtigsten und stärksten Menschen der Welt ihre Muskeln spielen lassen. Ein schöner Anblick, auch wenn manche dieser Muskeln nicht nur auf die verstärkte Einnahme von Leberwurstbroten zurückzuführen sind. Das eingangs geschilderte Problem allerdings lösen auch Anabolika nicht. Investoren sei deshalb anempfohlen, eine Marktlücke zu schließen: das Eltern-Kind-Sportstudio.