KURIOSITÄTENGESCHICHTE : Kuh, Scheiße und Schüchternheit
Schon seine vor sechs Jahren als „Rapocalypse“ erschienene Dissertation über apokalyptische Motive im nordamerikanischen Hip-Hop war eine Pionierarbeit. Vor allem aber mit seiner seit 2009 im Schweizer Verlag Nagel & Kimche erschienenen Trilogie über selten beforschte Kulturphänomene betritt Florian Werner, bekannt auch als Musiker und Texter des Literatur-Musik-Quartetts Fön, kuriositätengeschichtliches Neuland. In „Die Kuh. Leben, Werk und Wirkung“, 2010 zum Wissenschaftsbuch des Jahres gewählt, erfährt man etwa neben allerlei Wissenswertem über die Kuh als Almbewohner, Werbeträger und Brotbelag, dass auch der Kapitalismus einst mit der Kuh begann. „Dunkle Materie“ ist eine ebenso unterhaltsame wie verblüffende „Geschichte der Scheiße“, nun hat sich der Berliner der „unterschätzten Eigenschaft“ der Schüchternheit angenommen. Heute Abend stellt Werner die Trilogie in Dietrich zur Neddens und Kay Sokolowskys Oblongshow vor. Filmbeispiele gibt es dazu – und Herr von Nedden greift natürlich auch zur Ukelele. MATT
■ Hannover: Do, 1. 11., 19.30 Uhr, Literaturhaus, Sophienstraße 2