: Zwölf Windmühlen im Meer
ÖKO-STROM Vor der Insel Borkum ist Deutschlands erster Offshore-Windpark fertig – laut Betreiber ein weltweit einzigartiges Projekt: 50.000 Haushalte soll „Alpha Ventus“ bald mit Öko-Strom versorgen
Deutschlands erster Offshore-Windpark in der Nordsee ist komplett: Die zwölfte und letzte Anlage für den Test-Windpark „Alpha Ventus“ nördlich von Borkum steht nach sieben Monaten Bauzeit, teilten die Betreiber am Montag mit. Für das 250 Millionen teure Pilotprojekt hatten sich die Energieversorger EWE, Eon und Vattenfall in einem Konsortium zusammen geschlossen. „Alpha Ventus“ soll jährlich eine Strommenge produzieren, die dem Verbrauch von 50.000 Haushalten entspricht.
Die zwölf Windräder stehen 45 Kilometer nördlich von Borkum in 30 Meter tiefem Wasser. Vom Festland sind die Anlagen, die bis zu 155 Meter hoch aus dem Meer ragen, nicht zu sehen.
Mit dem Bau in der rauen Nordsee hätten die drei Unternehmen gezeigt, dass Offshore-Windenergie in Deutschland auch unter vergleichsweise schwierigen Bedingungen technisch realisierbar sei, sagte Projektleiter Wilfried Hube von EWE. Der Bau der zwölf Anlagen, die mit einer Leistung von je fünf Megawatt zur größten verfügbaren Kategorie gehören, sei weltweit bislang einzigartig.
Sechs der zwölf Anlagen haben seit August im Probebetrieb rund 13 Millionen Kilowattstunden Strom in der Nordsee erzeugt. Die restlichen Turbinen sollen in den kommenden Wochen angeschlossen werden. Das Konsortium DOTI (Deutsche Offshore-Testfeld und Infrastruktur GmbH/Oldenburg) will mit dem Projekt grundlegende Erfahrungen für den Bau von Windrädern auf See sammeln.
Von Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH ) wiederum werden mit einem über vier Jahre laufenden Forschungsprojekt die ökologischen Folgen von „Alpha Ventus“ untersucht. Knapp fünf Millionen Euro hat das Bundesumweltministerium dafür zur Verfügung gestellt. Damit sollen Auswirkungen des Baus und Betriebs der Anlagen auf das Verhalten mariner Säugetiere, Rastvögel, Zugvögel, Schweinswale, Robben und andere Meeresbewohner bestimmt werden. (dpa / taz)