: Ulrich Gutmair
Roman des Jahres
Rainald Goetz: „Johann Holtrop“ (Suhrkamp). Faszinierender Versuch, Mechanismen der Macht in den prominenteren Teilen des Gesellschaftskörpers zu durchleuchten. Zeigt biblische Härte.
Politisches Buch des Jahres
Atina Grossmann: „Juden, Deutsche, Alliierte. Begegnungen im besetzten Deutschland“ (Wallstein). Displaced Persons, die verwickelte deutsch-jüdische Geschichte und die Wurzeln des deutschen Opfermythos.
Buch zum Verschenken
Christian Kracht: „Imperium“ (Kiepenheuer & Witsch). Kürzlich wurde im Deutschlandfunk ein Sänger aus der Südsee mit den Worten abmoderiert: „Nein, er hat keine Schmerzen.“ Krachts Buch klärt auf.
Buch zum Angeben
Wolfgang Pohrt: „Honoré de Balzac“ (Edition Tiamat). Neuauflage der amtlichen Studie über den Mann, der die moderne Literatur im Geist der Massenproduktion begründet hat. Sophie Rois liebt das Buch zu Recht.
DVD/ Hörbuch
„Girls“, Staffel 1. Wie junge New Yorker sich Karriere, Freundschaft und Sex denken, zeigt Lena Dunham als Drehbuchautorin und Hauptdarstellerin der Serie. Die bessere Form von Reality-TV.
Ulrich Gutmair ist Kulturredakteur der taz