: Umstrittene Freizeit-Steuer
Die Zweitwohnungssteuer ist eigentlich eine Erfindung der Tourismusindustrie: Die Ferienstadt Überlingen am Bodensee führte die Abgabe 1973 für reiche Städter ein. Sie sollten für ihr Wochenenddomizil gefälligst Steuern zahlen. Verlangt wurde der Obolus für die Nutzung der städtischen Infrastruktur Überlingens wie öffentliche Schwimmbäder, Parks und Straßen.
Die nun in nordrhein-westfälischen Städten erhobene Steuer zielt auf Menschen, die in ihrem Wohnsitz unentschieden sind – Studierende und Berufstätige, die eine zweite Wohnung an ihrem Arbeitsort haben. Droht die Abgabe, entscheidet sich die Mehrheit von ihnen für nur einen Wohnsitz. Das bringt der Stadt bis zu 800 Euro Zuweisungen des Landes pro BürgerIn im Jahr. JOE