REM: Krach aus New York : Borbetomagus
Ungefähr zu der Zeit als John Zorn und Eugene Chadbourne in New York die Avantgarde-Szenerie von unten aufrollten und die No-Wave-Szene kurz, aber spektakulär Funken schlug, gründeten in der gleichen Stadt die Saxophonisten Jim Sauter und Don Dietrich und der Gitarrist Donald Miller das Trio „Borbetomagus“. Mit berstender Intensität sprengten sie die Formen der Rockmusik mit den Verfahren des Free Jazz und prägten damit nicht nur die japanische Avantgarde-Szene nachhaltig.
Ihre Musik, die von einem Kritiker einst mit dem Klang einer Gruppe startender Düsenjäger verglichen wurde, erhält ihr besonderes Gepräge unter anderem dadurch, dass die beiden Saxophonisten ihre Instrumente über Marshall-Türme verstärken. Als Band oder als Solisten arbeiteten „Borbetomagus“ mit Thurston Moore von „Sonic Youth“, William Hooker, Peter Kowald, dem gleichgesinnten Free-Noise-Ensemble „Blue Humans“ und anderen abenteuerlustigen Kollegen zusammen.
Anlass der derzeitigen Europatour von „Borbetomagus“ ist das 30-jährige Bandjubiläum. Vorab erklingt vom Speichermedium „Christmasmusic“ von dem Neuseeländer John Cousins aus dem Jahre 1973.
■ Donnerstag, 20 Uhr, Weserburg