piwik no script img

Archiv-Artikel

Durch den Gattungsgarten

Der Öffnung verschrieben: Umtriebiges Drei-Tage-Festival des „Klub Katarakt“ im Kulturforum Altona

Dahingestellt, ob das monolithisch-triste Ambiente eines bröckelnden 70er-Jahre-Einkaufszentrums zu solchen Assoziationen einlädt: Nicht weniger als ein „Strom von Klängen, Texten und Bildern“ jedenfalls ist, was die Veranstalter eines Festivals im Kulturforum Altona versprechen.

Drei Tage lang möchte der bisher auf Kampnagel umtriebige „Klub Katarakt“ um die Hamburger Komponisten Jan Dvorak, Jan Feddersen und Sean Reed die „Öffnung der zeitgenössischen Kammermusik“ erproben. Da treffen – am Freitagabend – Trioimprovisationen für Gitarre, Klavier und Violine auf Videoprojektionen, um von einem neuen Programm des Ensembles Ten Ta To abgelöst zu werden.

Ebenfalls am Freitag lotet – ab 22.30 Uhr – der Pianist Sebastian Berweck mit einem Soloprogramm die „American Trance Music“ aus – hinter der sich mitnichten psychoaktive Techno-Verästelungen verbergen, sondern die Akkordauffächerungen von Philip Glass, Alvin Lucier und Terry Riley; Sie dürfen auch „Minimal Music“ sagen.

Tag zwei eröffnet schon vor Ladenschluss, um 18 Uhr, mit Sigrid Behrens‘ Einakter für zwei mit Anne Heeg und Joachim Kappl unter der Regie von Anna Schildt; das Stück wird am Sonntag nochmals aufgeführt

Am Samstagabend dann eine „Lange Nacht“ für Neue Ensemble-Musik: ein Programm mit von Stücken Beidenegl, Dvorak, Engelbrecht, Feddersen, Fernandez Bollo, Ignatz, Kurtág, Lemke, Reed, Reich, Riley, Ustwolskaja. Und spätabends noch mal ein echter Evergreen der Minimal Music: Terry Rileys „In C“ aus dem Jahr 1964.

Nach gründlicher Erholung von der anschließenden „Klub Katarakt“-Party lässt sich tags darauf ab 16 Uhr einer Lesung von Andreas Münzner beiwohnen. Ab 19 Uhr lassen Thomas Leboeg und Sean Reed elektronisch das Wochenende ausklingen. Empfohlen! Alexander Diehl

Fr, 24. 11., ab 20 Uhr; Sa, 25. 11., ab 18 Uhr; So, 26. 11., ab 16 Uhr, KulturForum Altona (Jessenstraße 10)