LATEINAMERIKA-REIHE : Her mit dem guten Leben
Nicht erst seit seiner Ermordung durch einen von der damaligen Militärdiktatur beauftragten Heckenschützen am 24. März 1980 – Auftakt eines 12 Jahre dauernden Bürgerkriegs in El Salvador –, gilt der katholische Erzbischof Óscar Romero vor allem in Lateinamerika als Symbol für die Hoffnung auf soziale Gerechtigkeit und gesellschaftliche Veränderungen. Bis Ende April ist die Ermordung Romeros wieder Anlass für eine Reihe von Workshops, Vorträgen, Diskussionen, Buchvorstellungen, Filmvorführungen und Gottesdiensten. Unter dem Motto „Nuen Vivir. Lebensimpulse aus Lateinamerika“ stellen die Romerotage das Thema des „Guten Lebens“, das als neuer Fragehorizont und Impuls aus der andinen indigenen Tradition politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Debatten durchzieht, in den Mittelpunkt. Welche Inspirationen von diesem Konzept ausgehen, diskutiert etwa zum Abschluss der Reihe am 27. April in der Missionsakademie in der Rupertistraße 67 die kubanische Theologin Ofelia Ortega. Mit Leben, Werken und Wirken des hierzulande weitgehend unbekannten peruanischen Dichter César Vallejo (Foto) beschäftigen Mitte April ein Literaturabend und eine Radiosendung auf dem Freien Sender Kombinat, weitere Themen sind unter anderem Meinungsfreiheit und Menschenrechte im Wahljahr in Honduras, die massive Gewalt im mexikanischen Ciudad Juarez und die aktuelle Lage in Venezuela. Fünf Dokumentar- und Spielfilme sind außerdem ab 18. März im Rahmen der Romero-Filmtage im Metropolis zu sehen. MATT
■ Fr, 15. 3. bis Sa, 27. 4., diverse Orte, www.romerotage.de