Identitätsverlust beklagt

ENGAGEMENT Ehemalige Entwicklungshelfer wollen Neugründung eines Entwicklungsdienstes

FRANKFURT/M. epd | Frühere Entwicklungshelfer machen sich für die Gründung eines neuen Entwicklungsdienstes stark. Der neue Dienst solle Bewährtes fortführen, Neues aufnehmen und Menschen die Chance geben, sich auf Zeit für gerechtere Strukturen in der Welt einzusetzen, erklärte der DED-Freundeskreis in einem am Dienstag veröffentlichten Aufruf.

Der staatliche Deutsche Entwicklungsdienst (DED) hatte Fachkräfte nach Afrika, Asien und Lateinamerika entsandt. Anfang 2011 war er in die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) eingegliedert worden, die die Arbeit fortführt. Die ehemaligen Mitarbeiter kritisieren, der DED habe seine Identität verloren. In der „wachstumsorientierten Unternehmenskultur“ der GIZ habe uneigennütziges Engagement keinen Platz mehr. Auf Weisung des Entwicklungsministeriums sei zudem die Zahl der Entwicklungshelfer deutlich reduziert worden.

Der DED war am 24. Juni 1963 nach dem Vorbild des „Peace Corps“ in den USA gegründet worden. Die GIZ führt nach eigenem Bekunden das Engagement im Sinne einer Partnerschaft auf Augenhöhe fort.