KATJA KRAUS, HSV-CHEFIN
: Die Einzige

■ bewirkte durch ihr Marketing, dass die HSV-Zuschauerzahlen – derzeit ca. 56.000 – enorm zunahmen. Foto: dpa

„Kraus“, sagt Katja Kraus und schüttelt im Presseraum des Hamburger SV Hände. Sie ist vorsichtig, leise und steht nicht gern im Mittelpunkt, sie macht keine Sprüche. In der Fußball-Branche ist sie auch in dieser Hinsicht eine Ausnahme. Sie ist im europäischen Fußball ein Anfang. Und wie jeder Anfang – allein.

Katja Kraus ist im hessischen Offenbach geboren. Sie absolvierte insgesamt 220 Bundesligaspiele als Torwart für den FSV Frankfurt, war drei Mal deutscher Meister, vier Mal Pokalsieger. Sie war 1995 Vize-Weltmeisterin und 1996 Europameisterin sowie Teilnehmerin der Olympischen Spiele.

Beim Hamburger SV wird sie künftig für die sportlichen Belange der Profifußballer verantwortlich sein. Sie wird Vorgesetzte von Cheftrainer Bruno Labbadia und seinem Stab, dem ab 1. August amtierenden neuen sportlichen Leiter Urs Siegenthaler und des Psychologen Thorsten Weidig, der für Persönlichkeitsentwicklung und Karrierebegleitung der Profis zuständig sein wird, dem Leiter des Nachwuchses Stephan Hildebrandt. Kraus wird zudem zweiter Vorstand hinter Bernd Hoffmann. Bislang war Kraus für die Bereiche Kommunikation und Marketing zuständig. Beim HSV heißt es, dass einige der richtigen Entscheidungen der vergangenen Jahre von ihr stammen.

Katja Kraus hat Germanistik und Politik studiert, arbeitete im PR-Ressort von Adidas. Dann wurde sie Pressesprecherin des Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt. Seit März 2003 ist sie im Vorstand des HSV. Die Erste in Deutschland, Europa. Ihr Vertrag läuft bis Ende 2011.

Katja Kraus arbeitet viel und läuft gern. Sie hat ein paar sichtbare Narben, die damit zu tun haben, dass ein Torwart was riskieren muss, will er den Ball halten. Sie hat ein paar Narben, die damit zu tun haben, dass man als Frau etwas riskiert, wenn man in dieser Branche arbeitet. Sehen kann man die nicht. ROR