: Betr.: kinotaz nord
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Ab nach Rio – Die Akte Guggenheim Deutschland 2009, R: Jens Huckeriede
„In der Stadtvilla Rothenbaumchaussee 121 in Hamburg lebte bis 1938 die jüdische Familie Guggenheim. Das Haus wurde im selben Jahr von der Familie Fritsche erworben. Den Guggenheims gelang 1941 die Flucht nach Brasilien. Im Jahre 2007 verkauften die Fritsches die Stadtvilla. Bei der Prüfung der alten Architektenpläne wurde ein von allen Seiten unzugänglicher Raum gefunden, der in seiner symbolischen Bedeutung für das verschwundene jüdische Leben steht. Hier beginnt die Spurensuche nach der Geschichte der ehemaligen Bewohner des Hauses. Ein Dokumentarfilm über das Erinnern und Vergessen, 60 Jahre nach der Shoa. Zeitzeugen leben nicht mehr, und der Autor begibt sich auf die Suche nach einer künstlerischen Strategie zur Schärfung der Wahrnehmung für das Abwesende.“ (Metropolis) HH
All Tomorrow‘s Parties Großbritannien 2009, R: Jonathan Caouette / Originalfassung ohne Untertitel
“All Tomorrow‘s Parties“ ist nicht nur ein Song von Velvet Underground, sondern auch ein Musikfestival, das 1999 von Musikliebhabern ins Leben gerufen wurde. Seitdem sind zehn Jahre vergangen - Zeit also, zurück zu blicken. Die „LA Weekly“ beschrieb den Film als „part concert film, part rebel manifesto“.“ (b-movie) HH
Alvin und die Chipmunks 2 USA 2009, R: Betty Thomas
„Nach dem Erfolg des ersten Kinofilms um die singenden Streifenhörnchen gibt es ein Wiedersehen mit Alvin und Co. Schauplatz ist nicht mehr das Wohnzimmer von Ziehvater Jason Lee; stattdessen gehen die Chipmunks zur Highschool und treten im „Battle of Bands“ gegen eine rivalisierende Chipmunk-Girlgroup an. Der hoch gepitchte Hörnchengesang erschallt somit aus sechs Kehlen statt nur aus dreien. Ansonsten hält sich das Sequel, insbesondere was seinen Grundschulhumor angeht, streng an den Vorgänger.“ (tip) BS, DEL, FL, H, HB, HH, HL, KI, LG, OL, OS, SN
An Education Großbritannien 2009, R: Lone Scherfig, D: Peter Sarsgaard, Carey Mulligan
„London, Anfang der 60er-Jahre. Einserschülerin Jenny steuert auf Wunsch ihrer Eltern zielstrebig auf ein Studium in Oxford zu. Als die kunstbegeisterte 16-Jährige den Lebemann David kennenlernt, lässt sie sich von dem mehr als doppelt so alten Galan in das kulturelle Leben der Upperclass und in die Liebe einführen. Mit „An Education“ gelingt Drehbuchautor Nick Hornby (“About a Boy“) und Regisseurin Lone Scherfig (“Italienisch für Anfänger“) ein meisterlicher Doppelschlag. Bis zum holprigen Finale sind Jennys Lektionen in der Schule des Lebens nicht nur Stationen einer charmanten Emanzipationsstory, sondern auch stimmiges Sinnbild für den Anbruch der „Swinging Sixties“.“ (Cinema) BHV, GÖ, H, HB, HH, KI, LG, OL, OS
Die Anwälte - Eine deutsche Geschichte Deutschland 2009, R: Birgit Schulz
“Der Dokumentarfilm über Otto Schily, Hans-Christian Ströbele und Horst Mahler verfolgt den Werdegang der drei Advokaten von ihrem gemeinsamen Engagement als RAF-Anwälte in den 1970er-Jahren bis in die Gegenwart. Die einstigen Gesinnungsgenossen hat es in unterschiedliche politische Lager verschlagen. Mittels Interviews und anschaulichem Archivmaterial werden dabei drei deutsche Politkarrieren nachgezeichnet, die ein Schlaglicht auf die Zeitgeschichte werfen. Horst Mahler, der vom linken ins rechtsextreme Lager wechselte, fesselt als unbelehrbarer fanatischer Wirrkopf die Aufmerksamkeit der Zuschauer am meisten.“ (Rheinischer Merkur) HB
A Serious Man USA 2009, R: Joel & Ethan Coen, D: Michael Stuhlbarg, Richard Kind
“Auf denkwürdigen Umwegen bewegt sich dieses Werk der Coen-Brüder ins Jahr 1967, mitten hinein ins Suburbia-Universum von Minneapolis. Ihr Held ist ein jüdischer Collegeprofessor, an dem alle vorbei sehen, während ihm Ehekrise, Studenten-Erpressung, allgemeine Depression und ein paranoider Bruder zusetzen. Wer in dieser sehr makabren Komödie Hilfe bei den Rabbis (oder den Anwälten) sucht, ist verloren - aber in der Coen-Welt wartet ohnehin hinter jeder scheinbaren Erlösung noch eine Katastrophe mehr.“ (tip) BS, HB, HH, OL
Auf der anderen Seite des Bettes Frankreich 2008, R: Pascale Pouzadoux, D: Sophie Marceau, Dany Boon
„Im echten Leben lassen sich die Rollen von Ernährer und Hausfrau nicht mal eben tauschen, selbst bei einer handfesten Ehekrise. Dafür braucht es schon etwas Kinokomödien-Fantasie - so wie in Pascale Pouzadoux‘ französischem Kassenhit, in dem der Geschäftsmann plötzlich zum Hausmann, seine Ehefrau zum Firmenboss mutiert. Trumpf des Films ist das bestens aufgelegte Hauptdarsteller-Duo Sophie Marceau und Danny Boon.“ (tip) BHV, H
Avatar USA 2009, R: James Cameron, D: Sam Worthington, Sigourney Weaver
„Dass James Camerons Science-Fiction ein wirklich visionärer Film geworden ist, liegt daran, dass sein Macher zu einer raren Hollywood-Spezies gehört: der des megalomanischen Autorenfilmers. Bei diesem Film gehen die Augen des Betrachters von Anfang an ein wenig weiter auf angesichts einer Science-Fiction-Welt, in der sich hyperbrillante, mit beiläufiger Eleganz inszenierte 3-D-Bilder und eine exzessiv überbordende, detailbesessen ausgemalte Fantasiewelt verbinden.“ (Die Zeit) BHV, BS, FL, GÖ, H, HB, HH, HL, KI, LG, OL, OS, SN
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Bad Lieutenant – Cop ohne Gewissen USA 2009, R: Werner Herzog, D: Nicolas Cage, Eva Mendes
„Es wird viel darüber gestritten, ob dieser Film ein Remake ist oder nicht. Regie-Exzentriker Werner Herzog erklärte in Interviews, er würde das „Bad Lieutenant“-Original von Abel Ferrara gar nicht kennen. Worüber sich prompt Ferrara erzürnte. Tatsächlich haben beide Filme nur den Titel gemein. Herzog verlegt die Handlung von New York in das New Orleans der Nach-Katrina-Zeit und schickt einen drogensüchtigen Cop (gut wie lange nicht: Nicolas Cage) auf einen selbstzerstörerischen Höllentrip. Die Handlung ist nicht so wichtig, es geht Herzog (wieder einmal) um die Darstellung einer gequälten Menschenseele. Kryptisch und kalt.“ (Cinema) BS, H, HH, OS, SN
Berlin - Stettin Deutschland 2009, R: Volker Koepp
“In Volker Koepps „Berlin - Stettin“ geht es erstmals auch um den Regisseur selbst, der 1944 in Stettin geboren wurde und in Berlin-Karlshorst aufgewachsen ist. Aber das Patrouillieren entlang der eigenen Biografie, die Reminiszenz ans eigene Werk, ist wie zu erwarten kein eitler Selbstzweck, sondern ein Anlass, der zu (Wieder-) Begegnungen mit Menschen führt, durch deren Erinnerungen die Geschichte der letzten siebzig Jahre lebendig wird.“ (tip) BS, OL
Bobby Deerfield USA 1977, R: Sydney Pollack, D: Al Pacino, Marthe Keller, Anny Duperey / Originalfassung ohne Untertitel
„Bobby Deerfield“ ist eine sanfte, diskrete Umsetzung, mit einer großartigen Marthe Keller und einem stillen, depressiven Al Pacino. Der nach dem schweren Unfall eines Kollegen kriselnde Formel-1-Rennfahrer Bobby Deerfield trifft in einem Schweizer Sanatorium auf die schöne Lebefrau aus Italien. Sie hat eine große Klappe und provoziert den gefühlskranken Rennprofi. Dann verlieben sie sich. Sie gehen auf Reisen zu ihr nach Hause in Florenz. Zunächst verschweigt sie ihm ihre tödliche Krankheit. Sie will mit diesem Mann noch einmal das Leben genießen. All diese Helden sind hochsensible Amateure, was das Leben betrifft. Sie können erst dann wirklich lieben, wenn sie Abschied nehmen müssen.“ (Dominik Graf) HH
The Book of Eli USA 2010, R: Albert & Allen Hughes, D: Denzel Washington, Gary Oldman
„Als Mischung aus blutigem Samuraidrama (“Zatoichi - The Blind Swordsman“) und den desillusionierten Spätwestern eines Clint Eastwood (“Pale Rider - Der namenlose Reiter“) inszenierten die Regiebrüder Albert und Allen Hughes mit „The Book of Eli“ ein nicht nur visuell atemberaubendes Endzeitabenteuer. Bis in kleinste Detail kreierten die „From Hell“-Macher das Szenario einer degenerierten Gesellschaft, in der nach einem nicht näher benannten Krieg das archaische Recht des Stärkeren gilt. Inmitten dieser unwirtlichen Realität setzen sie einen schwertschwingenden Krieger als Zeichen der Hoffnung - stoisch und bedrohlich zugleich verkörpert vom zweifachen Oscar-Preisträger Denzel Washington (“Glory“, „Training Day“). So wie sich die Strapazen seiner langjährigen Odyssee nur erahnen lassen, so vage bleibt auch seine hoffnungsstiftende Mission bis zum Schluss. Was „The Book of Eli“ zusätzliche Spannung verleiht.“ (Cinema) BHV, BS, DEL, FL, GÖ, H, HB, HH, HL, KI, LG, OL, SN
Boxhagener Platz Deutschland 2010, R: Matti Geschonneck, D: Gudrun Ritter, Michael Gwisdek
„Der zwölfjährige Holger wächst 1968 in Ostberlin auf. Während im Westen die Studentenproteste gegen den Vietnamkrieg toben, geht im Osten der kleine, graue DDR-Alltag weiter: Die Tragikomödie von Matti Geschonneck erzählt von ganz normalen Menschen, die im Arbeiterviertel um den Boxhagener Platz leben. “Boxhagener Platz“ ist eine muntere Hommage an kleine Leute mit großen Sorgen und Hoffnungen - so viele Käuze und schräge Typen waren lange nicht mehr in einem einzigen Film versammelt.“ (Cinema) H, HH
Buddha‘s Lost Children - Eine wahre Geschichte über Hingabe und Mitgefühl Niederlande/Frankreich/Großbritannien 2009, R: Mark Verkerk
„Im Norden Thailands, im berüchtigten Goldenen Dreieck, kümmert sich der buddhistische Mönch Phra Khru Bah um Waisen und andere „verlorene“ Kinder, die zu Opfern des Drogenkriegs wurden. Die niederländische Doku, die auch als Doppel-DVD erhältlich ist, zeigt, wie der frühere Thaiboxer den Jungen durch Härte und Mitgefühl eine neue Lebensperspektive gibt.“ (Cinema) HH
Buffalo 66 USA 1998, R: Vincent Gallo, D: Vincent Gallo, Christina Rici, Anjelica Huston
“Das sehenswerte Regiedebüt des Schauspielers Vincent Gallo ist absurd und melancholisch, inspiriert von Cassavetes, Bunuel, Scorsese und rosarotem Hollywoodkitsch.“ (tip) HH
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Dolpo Tulku - Heimkehr in den Himalaya Deutschland 2009, R: Martin Hoffmann
„Ein hochrangiger Lama kehrt nach Lehrjahren in einem indischen Kloster in seine Heimatprovinz nach Nepal zurück zu seinem tibetischstämmigen Volk, das ihn mit größter Ehrerbietung empfängt und bei festlichen Zeremonien feiert. Teils Reisebericht, teils Porträt des noch jungen Geistlichen vermittelt der Film einen Eindruck vom entbehrungsreichen Leben einer ethnischen Minderheit in einer von der Zivilisation fast unberührten Region des Himalaya.“ (tip) OL
The Driller Killer USA 1979, R: Abel Ferrara, D: Abel Ferrara, Carolyn Marz / Originalfassung ohne Untertitel
„Trotz seines Titels und seines Ruhms als „video nastie“ ist Abel Ferraras erster offizieller Langfilm kein herkömmlicher Slasher. Ferrara selbst spielt den Maler Reno, der im nächtlichen New York mit einer Bohrmaschine die Seelen von Obdachlosen, Alkis und Junkies aus ihren Schädeln befreit. Eine intensive Studie über Mord als ultimative transgressive Kunst und ein Porträt über eine Stadt am Rande der Aufösung. Ein Film, so schmutzig, laut und kaputt wie New York 1979.“ (b-movie)HH
Dr. Seltsam oder Wie ich lernte, die Bombe zu lieben Großbritannien 1963, R: Stanley Kubrick, D: Peter Sellers, George S.Scott
“‘Dr. Strangelove‘ ist die wohl ultimative schwarze Komödie über das Thema einer außer Kontrolle geratenen Technik. Und während Pilot Slim Pickens auf seiner Atombombe den Cowboyhut schwenkend der Vernichtung der Menschheit entgegenrast, streiten sich der amerikanische Präsident (Peter Sellers) und der russische Premier in einem unglaublichen Telefongespräch darüber, wem die ganze Sache mehr leid tut. Tröstlich, dass sie eine Kompromisslösung finden: Es tut beiden gleich leid.“ (taz) BS
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Ein russischer Sommer Deutschland/Russland/Großbritannien 2009, R: Michael Hoffman, D: Helen Mirren, Christopher Plummer
„Ein russischer Sommer“, das ist der letzte Sommer des großen Leo Tolstoi (großartig verkörpert von Christopher Plummer). Der Autor von „Krieg und Frieden“ und „Anna Karenina“ verlebt diesen Sommer 1910 im Kreis seiner Familie und Freunde. Die streitlustige Ehefrau Sofja (Helen Mirren) reagiert mit Kummer und Zorn auf Tolstois Absicht, die Rechte an seinem Werk dem Volk zu schenken. Am Ende des Jahres verlässt der Schriftsteller seine Frau, nach fast 50 Jahren Zusammenleben und zehn Tage vor seinem Tod. Die Stärke dieses mitreißenden Films ist, im Ehedrama keine Partei zu ergreifen.“ (Der Spiegel) BS, GÖ, H, HB, HH, KI, OL, OS
Ein Sommer in New York – The Visitor USA 2007, R: Tom McCarthy, D: Richard Jenkins, Hiam Abbas
„The Visitor“ zeigt einen Professor um die sechzig, der seit dem Tod seiner Frau in tiefe Gefühlsstarre verfallen ist - bis er eines Tages das Trommeln für sich entdeckt. Thomas McCarthys Charakterstudie ist gerade deshalb so bewegend, weil Richard Jenkins als Professor emotionale Regungen nur sehr fein dosiert preisgibt. Der Film verschafft dem Publikum das Glücksgefühl, einer erfolgreichen Wiederbelebung beizuwohnen.“ (Der Spiegel) BS
Eyvah Eyvah Türkei 2009, R: Hakan Alqul, D: Ata Demirer, Demet Akbag
Türkische Kömödie über den Musiker Hüseyin, der in Istanbul auf die Sängerin Firuzan trifft. H, HB, HH, KI, OS
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Die Frau mit den 5 Elefanten Schweiz/Deutschland 2009, R: Vadim Jendreyko
„Bewegendes Porträt der 85-jährigen Übersetzerin Swetlana Geier, das nicht nur eine außergewöhnliche Frau und ihr Schicksal vor dem Hintergrund zweier Diktaturen vorstellt, sondern zugleich Einblicke in ihre akribische Arbeit gewährt und einen unterschätzten literarischen Schaffensprozess transparent macht. Eine sehr rücksichtsvolle Annäherung an einen Menschen, der mit seiner Übersetzungskunst Brücken zu schlagen versteht, wobei sich der Film seinem Sujet mit inszenatorischer Bedächtigkeit annähert.“ (filmdienst) HH
Friendship! Deutschland 2009, R: Markus Goller, D: Friedrich Mücke, Matthias Schweighöfer
„Auf der Suche nach Abenteuer, Freiheit und einem Vater reisen zwei Jungs aus der DDR nach dem Mauerfall quer durch die USA. Basierend auf einer wahren Begebenheit, hat Mark Goller eine durchaus unterhaltsame Culture-Clash-Roadmoviekomödie inszeniert, die allerdings voller Klischees steckt und viel zu selten unter die Feelgood-Oberfläche geht.“ (tip) GÖ, H, HB, HH, HL, KI, LG, OS, SN
Die Friseuse Deutschland 2010, R: Doris Dörrie, D: Gabriela Maria Schmeide, Natascha Lawiszus
“Schaff ick“ ist das Credo von Kathi König, der extrem dicken Heldin dieses Filmes, in dem davon erzählt wird, wie sie sich auch durch die widrigsten Umstände nicht klein kriegen lässt. Die arbeitslose Friseurin ist eine Frohnatur, die alles mit viel Energie und Leidenschaft anpackt.Kathi muss mit den demütigenden Ressentiments vieler ihrer Mitmenschen, den lethargischen Bürokraten beim Arbeitsamt und einem abschätzigen Existenzgründerberater fertig werden, aber ihr schöner Traum von einem eigenen Friseursalon gibt ihr eine verblüffende Standfestigkeit. Gabriela Maria Schmeide verkörpert sie mit soviel Wärme und Witz, dass diese im besten Sinne des Wortes merkwürdige Person einem auch lange nach dem Film nicht aus dem Sinn geht. Doris Dörrie zeigt den Berliner Marzahn, in dem Kathi aufgewachsen ist, und in den sie nun zurückgekehrt ist, als einen lebendigen Kiez ohne die gängigen Klischees von sozialer Verelendung. (hip) BS, GÖ, H, HB, HH, HL, KI, OL, OS
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G-Force - Agenten mit Biss USA 2009,R: Hoyt Yeatman jr.,D: Bill Nighy, Will Arnett
„Effektkonzentriert, actionlastig, massentauglich - auch wenn Jerry Bruckheimer kinderkompatibles Entertainment produziert, bleibt er seinen Blockbustermaximen treu. Die 3D-Real-Animationsfilm-Mischung schickt Meerschweinchenspione auf Weltrettungsmission und versucht dabei, vor allem mit Oberflächenreizen vergessen zu lassen, dass es sich um einen sinnentleerten Formelfilm handelt.“ (tip) H, HB, OL
Der Ghostwriter USA/Deutschland/Frankreich/Großbritannien 2010, R: Roman Polanski, D: Tom Wilkinson, Olivia Williams
„„Ghost“ ist die Geschichte eines smarten ehemaligen britischen Premierministers namens Adam Lang, der nicht nur zufällig Ähnlichkeit mit Tony Blair hat. Der Ex-Premier muss seine Memoiren fertigstellen. Langs Verleger macht Druck, schließlich hat er dem Politiker zehn Millionen Dollar Vorschuss gezahlt. Wie in solchen Fällen üblich, wird ein Ghostwriter angeheuert - bereits der zweite. Der erste, ein langjähriger Mitarbeiter Langs, ist unter ungeklärten Umständen vor Martha‘s Vineyard ertrunken. Kaum sitzt der neue Ghostwriter dem Mann gegenüber, dessen Autobiografie er verfassen soll, gibt es Ärger. Seit Jahren ist der Politiker unter Beschuss, weil er den USA in den Irak-Krieg folgte. Nun ermittelt auch noch der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag gegen ihn, weil er als Premierminister britische Staatsbürger im Anti-Terror-Kampf verschleppen ließ, ein mutmaßliches Kriegsverbrechen - und ein ungewöhnlich aktueller, politisch brisanter Stoff für einen Thriller, gespickt mit bissigen Kommentaren über die USA.“ (Der Spiegel) FL, GÖ, H, HB, HH, HL, KI, LG, OL, OS, SN
Giulias Verschwinden Schweiz 2009, R: Christoph Schaub, D: Corinna Harfouch, Bruno Ganz
„Während sie auf sie warten, um ihren fünfzigsten Geburtstag zu feiern, tauschen Giulias Freunde Allgemeinplätze über das Altern aus. Angesichts der unausweichlich mit dem Tod endenden Katastrophe allmählichen Verfalls versucht Schaub das Publikum auf humorvolle Gelassenheit einzuschwören. In Wahrheit stiehlt er ihm mit seinem langweiligen Film die Zeit.“ (tip) BS, GÖ, H, HB, HH, HL, OL, OS
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Im Zeichen des Löwen Frankreich 1959, R: Eric Rohmer, D: Jess Hahn, Michèle Girardon / Originalfassung mit Untertiteln
„Der in Paris lebende Amerikaner Pierre Wesselrin erfährt, daß eine erwartete Erbschaft nicht ihm, sondern seinem Vetter zugefallen ist. Als Musiker erfolglos, steigt er in der sommerlichen Metropole langsam zum Clochard und Straßengeiger ab, bis er unverhofft die Nachricht erhält, daß der Vetter tödlich verunglückt ist. Der frühere Filmkritiker Rohmer erzählt in seinem ersten langen Spielfilm von der Verwandelbarkeit einer Existenz und ihrer Umwelt. Der distanzierte und beharrliche Blick auf die kleinen Details des Alltags erschließt hinter der Fassade der Konventionen eine ferne, abenteuerliche Welt, die zwar von Entfremdung geprägt ist, aber eine befreiend konkrete Gestalt gewinnt. Eines der zentralen Werke der französischen Nouvelle Vague.“ (Lexikon des internationalen Films ) HH
In meinem Himmel USA/Großbritanniern/Neuseeland 2009, R: Peter Jackson, D: Saoirse Ronan, Mark Wahlberg
Eine Kriminalgeschichte wird von der ermordeten Susie Salmon erzählt. Das ist der Grundeinfall dieses Films, der auf dem Bestseller „The Lovely Bones“ von Alice Sebold beruht. Hierfür konnte Peter Jackson auf verschiedenen Ebenen und mit extrem verschiedenen Stimmungen arbeiten. So gibt es einmal die naturalistische Ebene der Familie Salmon, die als eine liebevolle, etwas chaotische Gruppe geschildert wird, die das Trauma Tod einer geliebten Tochter bewältigen muss. Auf einer anderen Ebene werden das Verbrechen und der Verbrecher gezeigt, und diese Sequenzen werden in dunklen, dem Horrorfilm entliehenen Bildern inszeniert. Am interessantesten ist die dritte Ebene, in der die Zwischenwelt gezeigt wird, in der Susie so lange gefangen ist, bis sie sich von allem Irdischen lösen kann. Durch den ständigen Wechsel zwischen diesen Ebenen wirkt der Film teilweise etwas zu fragmentarisch und uneinheitlich. Die Wechsel sind dann abrupt und es scheinen drei Filme nebeneinander abzulaufen. So ist dies ein Werk, bei dem einzelne Elemente meisterlich ausgeführt sind, das sich aber nicht nahtlos zu einer Einheit zusammenfügt. (hip) BHV, BS, DEL, FL, GÖ, H, HB, HH, HL, KI, LG, OL, OS, SN
Invictus - Unbezwungen USA 2009, R: Clint Eastwood, D: Morgan Freeman, Matt Damon
„Nelson Mandela, der aufgrund von politischen Aktivitäten 27 Jahre in Südafrika im Gefängnis inhaftiert war, wird 1994 in freien Wahlen zum Präsident gewählt. Als eines seiner Mittel zur Vereinigung der weißen und schwarzen Bevölkerung, wählt der charismatische Mandela den Rugby World Cup. Doch es kostet ihn Zeit und Überzeugungskraft, um das eigentlich erfolglose südafrikanische Team zu motivieren und ihr Apartheid belastetes Image innerhalb der schwarzen Gemeinschaft zu dekonstruieren. Meisterregisseur Clint Eastwood präsentiert ein emotionales Werk mit atemberaubenden (Sport-)Aufnahmen und einem großartigen Morgan Freeman im Zentrum der Handlung.“ (fbw-filmbewertung) BS, FL, GÖ, H, HB, HH, KI, LG, OL, OS
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Das Kabinett des Doktor Parnassus Frankreich/Kanada 2009, R: Terry Gilliam, D: Heath Ledger, Christopher Plummer
„Terry Gilliams neuestes Werk sorgte bereits wegen des verfrühten Todes von Darsteller Heath Ledger für Schlagzeilen. Der Titelheld (Christopher Plummer), der als verschrobener Gaukler durch die Lande zieht, will seine Tochter mit einer Wette aus den Klauen des diabolischen Mister Nick (Tom Waits) erretten. Zum Joker in dem sinistren Spiel werden ein rätselhafter Fremder (Ledger) und ein Spiegel, durch den man in eine seltsame Welt gelangt. Überwältigende surrealistische Bilder, großartige Darsteller und eine märchenhaft-philosophische Story über Glanz und Elend menschlicher Gestaltungsfreiheit machen den Film zum großen Kino-Erlebnis.“ (Rheinischer Merkur) FL, GÖ, H, HB
Küss den Frosch USA 2009, R: Ron Clements, John Musker
„Prinzessin Tianna ist eigentlich Kellnerin in New Orleans und der Prinz ist pleite. Und überhaupt müssen beide den größten Teil von Ron Clements‘ und John Muskers traditionellem Zeichentrickmusical als verzauberte Frösche verbringen. Dass Tianna überdies die erste afroamerikanische Disney-Heldin ist, macht der Film allerdings nicht zum Thema, sondern präsentiert stattdessen ein Südstaaten-Amerika der 1920er Jahre, in dem es weder Segregation noch Rassismus gibt. Eine Chance wurde hier vertan.“ (tip) BS, H, HB, HH, HL, KI, LG, OL, OS, SN
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Das Massaker von Katyn Polen 2008, R: Andrzej Wajda, D: Maja Ostaszewska, Artur Zmijewski
“Aufarbeitung des Massakers von Katyn an Offizieren der polnischen Armee im April 1940, das die Sowjets später der deutschen Wehrmacht zuschrieben. Andrzej Wajda nutzt das traumatische Ereignis, um die Situation Polens während des Zweiten Weltkriegs zu illustrieren, als das Land zwischen Deutschen und Russen aufgerieben wurde, wobei die Thematisierung des lange tabuisierten Geschehens eher holzschnittartig wirkt. Auch wenn das Epos im Diskurs über den Umgang mit der Geschichte seltsam unpersönlich erscheint und der Regisseur nur wenig über seinen eigenen Weg zwischen Trauer, Aufbegehren und Anpassung verrät, bleibt ein faszinierender Film mit ergreifenden Momenten.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
Mazel Tov Deutschland 2009, R: Thomas Bergmann, Mischka Popp
„Dokumentarfilm über russische Juden, die im Zweiten Weltkrieg gegen Nazi-Deutschland kämpften, in der Sowjetunion Diskriminierungen ausgesetzt waren, nach der Wende nach Deutschland emigrierten und sich der jüdischen Gemeinde in Frankfurt/Main anschlossen. Er gibt ihnen viel Raum, ihre Erinnerungen mitzuteilen, und beobachtet Alltag und Feiern der Gemeinde. Daraus erwächst ein heiter-melancholisches Porträt gelebter Zeitgeschichte, getragen von dem spürbaren Respekt, den es den Protagonisten entgegenbringt.“ (Lexikon des internationalen Films ) HB
Mitgefühl, Weisheit und Humor Deutschland/Niederlande 2009, R: Boris Penth
“Dokumentarfilm über den Buchautor und Lehrer Sogyal Rinpoche, der einem westlichen Publikum den Buddhismus zu vermitteln versucht. Das Porträt krankt an der allzu kritiklosen Verehrung Rinpoches, wie die Dokumentation überhaupt eher wie eine „Light“-Variante der östlichen Religion wirkt. Von der Tiefendimension des Buddhismus ist so wenig zu spüren wie von Spannungen, die mit der Übertragung buddhistischer Ansätze auf westliche Lebenswelten einhergehen.“ (filmdienst) H
Der müde Tod Deutschland 1921, R: Fritz Lang, D: Lil Dagover, Walter Janssen / Stummfilm mit Livemusik
“Romantische Stimmung und Resignation bestimmen diesen Film, in dem der Tod seines Amtes müde geworden ist und sich geradezu danach sehnt, von einer jungen Frau „besiegt“zu werden. Für Siegfried Kracauer manifestierte sich in diesem Film vor allem dumpfe Schicksalsgläubigkeit, die zu politischer Indifferenz, wenn nicht gar zur Bejahung einer autoritären Gesellschaftsordung führt. Aber auch Kracauer rühmt die technisch und künstlerisch vollendete Bildsprache - vor allem in der Renaissance-Episode - und die trickreiche Märchenwelt des alten China, in der ein Zauberer fantastische Wunder vollbringt, und die Douglas Fairbanks zu seinem Film „Der Dieb von Bagdad“angeregt haben soll.“ (Reclams Filmführer) HB
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New Moon - Biss zur Mittagsstunde USA 2009, R: Chris Weitz, D: Kriaten Stewart, Robert Pattinson
„„New Moon - Biss zur Mittagsstunde“ schreibt die Romanze zwischen der liebeskranken Schülerin Bella und ihrem schwermütigen Vampir-Freund Edward fort. In der zweiten Adaption der Bestseller-Reihe von Stephenie Meyer können dem Regisseur Chris Weitz die Gefühle nicht groß genug sein. Wie in „Romeo und Julia“ scheinen die Liebenden aufgrund ihrer Herkunft nie zusammenkommen zu können. Der Verzicht auf jegliche Ironie, für Erwachsene schwer zu ertragen, unterscheidet „New Moon“ von den zahllosen romantischen Komödien der letzten Zeit. Seit Jahren hat kein Film seinen jugendlichen Zuschauern mehr so stark das Gefühl vermittelt, in all ihrem Sehnen und Schmachten ernst genommen zu werden.“ (Der Spiegel) HB, HH, KI, OS
New York, I Love You USA/Frankreich 2009, R: Mira Nair, Shunji Iwai, Yvan Attal, Shekhar Kapur, Fatih Akin u.a., D: Andy Garcia, Natalie Portman
„Episodisch angelegter filmischer „Stadtplan“ New Yorks: Namhafte internationale Regisseure präsentieren Liebesgeschichten, die in verschiedenen Bezirken der Stadt spielen. Dabei geht es großteils nicht darum, das soziale Gefüge der Stadt zu durchleuchten, sondern um eine unterhaltsame Hommage an den (Film-)Mythos New York.“ (filmdienst) HH
New York Memories Deutschland 2009, R: Rosa von Praunheim
„Rosa von Praunheim erzählt von seinem Wiedersehen mit New York, dem er eigentlich den Rücken zugekehrt hatte, nachdem die Zero Tolerance-Politik des New Yorker Bürgermeisters Giuliani all das vernichtete, was Rosa schätzen gelernt hatte. Die erneuten Begegnungen mit - wie Rosa sie gerne nennt - „Protagonisten“ seiner früheren Filme lässt seinen Film „New York Memories! zu einer Langzeitstudie werden, die durch die charmante, neugierige und (kleine) Geheimnisse aufdeckende Interviewtechnik Rosas bestimmt wird. Wie erleben Deutsche New York, wie kann man sich angesichts der hohen Preise das Leben in dieser Stadt leisten? Man ist wie immer bei Praunheims Filmen Voyeur ohne aber das Gefühl zu haben, verschämt wegschauen zu müssen.“ (vorwärts) H
Nine USA/Italien 2009, R: Rob Marshall, D: Daniel Day-Lewis, Penélope Cruz
„Nine“ macht aus der Schaffenskrise des italienischen Filmregisseurs Federico Fellini, die er 1962 in seinem Meisterwerk „8 ?“ aufarbeitete, ein beschwingtes Musical. Das angestrengte Spiel des Kino-Schwerathleten Daniel Day-Lewis, der Fellini mit pochenden Schläfen zum Hochleistungsgrübler stilisiert und dabei auch noch mit pseudoitalienischem Akzent radebrecht, wirkt zunächst wie eine einzige Spaßbremse. Zum Glück jedoch umstellt Regisseur Rob Marshall (“Chicago“) den zerquälten Helden mit vielen schönen Musen (verkörpert von Nicole Kidman, Penélope Cruz oder Marion Cotillard), die so lange singen und tanzen, bis sich im Kopf des Regisseurs sämtliche Blockaden lösen.“ (Der Spiegel) BHV, BS, GÖ, H, HB, HH, HL, KI, LG, OL, OS, SN
Nokan - Die Kunst des Ausklangs Japan 2008, R: Yôjirô Takita, D: Masahiro Motoki, Tsutomu Yamazaki
„Ein arbeitsloser Cellist kehrt mit seiner Frau in seine Heimatstadt im Norden Japans zurück, wo er einen Job bei einem Bestattungsunternehmen findet, der lukrativ, aber gesellschaftlich geächtet ist. Trotz zahlreicher äußerer wie innerer Widerstände erkennt er in der rituellen Aufbahrung des Leichnams eine Berufung, da die würdevolle Zeremonie eine heilsame Wirkung auf die Hinterbliebenen ausübt. Mit Hilfe einer ins Slapstickhafte spielenden Komik bricht der Film zunächst Berührungsängste vor dem Thema Tod auf und rundet sich dann zur ruhig erzählten, berührenden Reflexion über das Sterben als Teil des Lebens, die Suche nach innerem Frieden und der Aussöhnung mit dem persönlichen Schicksal.“ (filmdienst) BHV, KI
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Old Joy USA 2006, R: Kelly Reichardt, D: Daniel London, Will Oldham / Originalfassung mit Untertiteln
“Zwei alte Freunde, die vor Jahren in einer Wohngemeinschaft lebten, verabreden sich zu einem Wanderausflug, um eine tief im Wald gelegene heiße Quelle zu finden. Doch schon kurz nach dem Wiedersehen wird deutlich, dass sich beide auseinander gelebt haben und nur noch wenig miteinander anzufangen wissen. Die wortkarge Spannung löst sich, als sie am überwältigenden Ziel ihrer Wanderung angekommen sind. Ein minimalistisch inszenierter Film, der die Entfremdung der Protagonisten auf kontemplative Weise erfahrbar macht und durch Auslassungen und kluge Zurückhaltung mit stiller Schönheit beglückt.“ (filmdienst) HH
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Der Pate, Teil 1-3 The Godfather, Part I-III USA1971/1974/1990, R: Francis Ford Coppola, D: Marlon Brando, Al Pacino / Originalfassungen ohne Untertitel (I & II) sowie eine Originalfassung mit Untertiteln
„Coppolas gewaltiger Gangsterfilm, der zeitgenössische Probleme der USA transparent macht und als perfekte Unterhaltung bietet. Im Mittelpunkt das System der Mafia, repräsentiert in der Geschichte eines Familienclans und dessen Oberhaupt Don Corleone.“ (Metropolis) HH
Percy Jackson - Diebe im Olymp USA 2010, R: Chris Columbus, D: Uma Thurman, Pierce Brosnan
Percy Jackson ist ein normaler Teenager, der bei seiner Mum wohnt und seinen Vater nie kennengelernt hat. Als sich bei einem Schulausflug die Aushilfslehrerin in eine Furie verwandelt und auch der Lehrer im Rollstuhl plötzlich seine wahre Gestalt zeigt, wirds dem Jungen zuviel. Es wird ihm mitgeteilt, dass er der Sohn des griechischen Gottes Poseidon ist und nun in einem „Halb-Götter-Camp“ seine Ausbildung beginnen soll.Die Story ist flott inszeniert und punktet vor allem in der ersten Hälfte mit einer schönen Portion Frechheit (besonders durch Brandon T. Jackson als Plaudertaschen-Sidekick) und netter Action.“ (outnow) BHV, BS, DEL, FL, GÖ, H, HB, HH, HL, KI, LG, OL, OS, SN
Planet 51 USA 2009, R: Jorge Blanco
„In seiner Ästhetik von einem amerikanischen Produkt nicht zu unterscheidender spanischer Computeranimationsfilm um einen US-Astronauten, der auf einem fernen Planeten eine Welt entdeckt, in der es aussieht wie im Amerika der 1950er Jahre. Die Paranoia der Einheimischen führt zu diversen Verfolgungsjagden, die Freundschaft zum jungen Lem rettet Chuck.“ (tip) HB
Plastic Planet Österreich/Deutschland 2007, R: Werner Boote
„Plastik tötet. Es löst Allergien aus, schädigt unser Hormonsystem und kann Krebs erzeugen. Der Österreicher Werner Boote, dessen Großvater zu den Pionieren der Kunststoffindustrie gehörte, hat in verschiedenen Ländern Beweise dafür gefunden, dass Plastiksubstanzen längst zu einer ernsthaften Bedrohung für Mensch und Umwelt geworden sind. Das Ergebnis ist ein ebenso erschreckender wie erhellender Report, der unser Konsumverhalten verändern könnte - und sollte.“ (Cinema) H, HB, HH, HL
Der Puppenspieler von Havanna Deutschland 2009, R: Wolf Hermsen, D: Ramiro Ruiz Hernandez, Olga Lidia Alfonso
„Träume als Prinzip der Freiheit: In Havanna nagt Puppenspieler Roberto am Hungertuch und fantasiert sich eine Karriere in Norwegen zusammen. Magisch-mystisch angehaucht verschmilzt der Hamburger Regisseur Wolf Hermsen die Geschichten des Marionetten-Theaters mit Robertos Lebenssituation.“ (tip) HH
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Recep Ivedik 3 Türkei 2009, R: Togan Gökbakar, D: Sahan Gökbakar, Zeynep Camci
Dritter Teil der türkischen Volkskomödie BHV, H, HB, HH, KI, OS
Reine Nervensache USA 1999, R: Harold Ramis, D: Robert De Niro, Billy Crystal
„Ein Mafia-Boss, der mit den Nerven am Ende ist, bringt das Leben eines biederen Vorstadt-Therapeuten durcheinander, als er sich von ihm eine „Hochgeschwindigkeits-Therapie“ erzwingt. Eine sehr unterhaltsame Komödie, die Klamauk weitgehend vermeidet und ihren Reiz aus dem Zusammenprall zweier höchst unterschiedlicher Milieus und Genres bezieht. Stimmig in der Atmosphäre, getragen von hervorragenden Darstellern.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
Rock It Deutschland 2010, R: Mike Marzuk, D: Emilia Schüle, Daniel Axt
„Eigentlich soll die 15-jährige Pianistin Julia (Emilia Schüle) für die Aufnahmeprüfung am konservativen Musikinternat Amadeus proben, doch stattdessen rockt sie heimlich mit der Band des attraktiven Sängers Nick (Daniel Axt). Die seichte Internatskomödie erinnert in manchen Momenten an den unbeholfenen Charme der Paukerfilme aus den frühen 70ern. Doch allen Klischees zum Trotz: „Rock It!“ macht Spaß - was vor allem am unbeschwerten Spiel der jungen Darsteller liegt.“ (Cinema) BHV, BS, DEL, FL, GÖ, H, HB, HH, HL, KI, LG, OL, SN
S
Same Same but different Deutschland 2010, R: Detlev Buck, D: David Kross, Apinya Sakuljaroensuk
„Der junge deutsche Rucksacktourist Ben sucht in Kambodscha Spaß und Abenteuer, doch als er in einer Diskothek in Phnom Penh die einheimische Prostituierte Sreykeo kennenlernt, wird es unerwartet ernst: Es entflammt eine Liebe, die nicht nur gegen die kulturelle Distanz der beiden ankommen muss, sondern die in eine schwere Krise gerät, als Sreykeo Ben ihre HIV-Infektion beichtet. Basierend auf einem autobiografischen Roman erzählt der Film vom Zusammenprall zweier Kulturen mit großer Ruhe und fast ohne Effekte. Die Bilder nehmen sich Zeit; die Charaktere überzeugen.“ (Rheinischer Merkur) BS, H, HB, HH, HL, KI
Séraphine Frankreich 2009, R: Martin Provost, D: Yolande Moreau, Ulrich Tukur
„Die Biographie der Malerin Séraphine de Senlis ist ein Meisterstück erzählerischen Taktgefühls, das für die rohe Schönheit ihrer expressiven Gemälde ebenso sensibel ist wie für die Unergründlichkeit ihrer Inspiration. Yolande Moreau brilliert in der Titelrolle.“ (tip) HH
She, a Chinese Großbritannien/China/Frankreich/Deutschland 2009, R: Xiaolu Guo, D: Lu Huang, Geoffrey Hutchings
„Die junge Regisseurin und Schriftstellerin Guo Xiaolu pendelt zwischen London und Beijing. Ihr in Locarno mit dem Hauptpreis ausgezeichneter Spielfilm „She, A Chinese“ ist lakonisch und angenehm skizzenhaft. Und auch er beschreibt eine Migrationserfahrung - die der jungen Mei, die aus einem chinesischen Dorf in die nächste Millionenstadt und von dort nach London aufbricht, einer ungewissen Zukunft entgegen.“ (taz) HH
Sherlock Holmes USA 2009, R: Guy Ritchie, D: Robert Downey, Jude Law
„Werkfern und -fremd: Der legendäre Detektiv als viktorianischer Action-Held, hier dem angeblich toten, aber munter mordenden Lord Blackwood auf der Spur. Robert Downeys Spielfreude und sein exzentrischer wie handfester Holmes sind das einzige Glanzlicht eines murksigen, auf Multiplex gebürsteten Films.“ (tip) BS, DEL, FL, GÖ, H, HB, HH, HL, KI, LG, OL, OS, SN
Shutter Island USA 2010, R: Martin Scorsese, D: Leonardo DiCaprio, Mark Ruffalo
„Wer die gleichnamige Romanvorlage von Dennis Lehane nicht kennt, wird vom finalen Twist ebenso überrascht sein wie von der meisterlich inszenierten Atmosphäre dieser sehr akkuraten Adaption. Hatte Regie-Ikone Scorsese mit „Kap der Angst“ bereits sein Talent für packende Suspense unter Beweis gestellt, geht er hier noch einen Genreschritt weiter. Mit wabernden Nebelschwaden und anderen klassischen Gruselfilmstilmitteln erzeugt Scorsese eine verblüffende Künstlichkeit, die rückblickend - und das ist der grandiose Clou von „Shutter Island“ - völlig plausibel wird. Dazu trägt auch Scorseses Stammschauspieler Leonardo DiCaprio entscheidend bei. Seine zunehmend panische Darbietung wirkt wie die erschreckende Personifikation der Politparanoia, die in den USA der 50er-Jahre herrschte. Auch aufgrund dieser Vielschichtigkeit sehr sehenswert!“ (Cinema) BHV, BS, DEL, FL, GÖ, H, HB, HH, HL, KI, LG, OL, OS, SN
Das siebente Siegel Schweden 1956, R: Ingmar Bergman, D: Gunnar Björnstrand, Max von Sydow
“Ein heimkehrender Kreuzritter findet seine Heimat von der Pest verwüstet vor und fordert den Tod zu einem Schachspiel heraus, das zu der nie endenden Frage um die Existenz Gottes wird. In den Ereignissen und Begegnungen weniger Tage offenbart sich die existentielle Not einer Gesellschaft am Abgrund. Im Rückgriff auf die Tradition mittelalterlicher Mysterienspiele meditiert der mit großer künstlerischer Kraft gestaltete Film über den Verlust von Sinnbezügen und die Suche nach Haltepunkten in einer neuzeitlichen Welt. Eine symbolträchtige Allegorie, geprägt von bitterer Skepsis.“ (Lexikon des internationalen Films) HB
Soul Kitchen Deutschland 2009,R: Fatih Akin, D: Adam Bousdoukos, Moritz Bleibtreu
„“Soul Kitchen“ ist ein Hamburg-Film, weil er in Hamburg-Wilhelmsburg spielt, weil er in Hamburg lebende Schauspieler wie Birol Ünel oder Demir Gökgöl versammelt und die Geschichte einige strukturelle Anknüpfungspunkte liefert. Es geht um den jungen Zinos, der die Kneipe „Soul Kitchen“ betreibt und sich als Hamburger Grieche nach Nestwärme sehnt. Wie bei Akins früheren Erfolgen spielt Migration eine Rolle, der wesentliche Hamburg-Bezug aber ist das Phänomen der Gentrifizierung, der Verlust von Stadtkultur, weil sich Investoren Immobilien unter den Nagel reißen und die (Lebens-)Künstler vertreiben. Dabei bleibt „Soul Kitchen“ zu jeder Zeit eine Komödie - mit einem Hang zum Klamauk.“ (taz) BS, GÖ, H, HB, HH, HL, KI, OL
Die Strände von Agnès Frankreich 2009, R: Agnès Varda
“Schon ihr erster Film „La Pointe Courte“ war eine Hommage an das Meer; mit ihrem neuen, autobiografischen Filmessay kehrt Agnès Varda, die „Oma der Nouvelle Vague“, nun zu diesen Anfängen zurück. Die Autorin, Fotografin, Regisseurin und Kamerafrau „sammelt“ dabei mithilfe des Kinos gleichsam Küsten und Ufer, die in ihrem Leben eine Rolle gespielt haben, und lässt den Zuschauer an den Schätzen ihres reichen Lebens teilhaben. Der mit einem César, dem französischen Filmpreis, für den besten Dokumentarfilm ausgezeichnete Film fügt sich zu einem Bildermosaik, das durch seine sommerliche Leichtigkeit und sanfte Melancholie verzaubert.“ (Rheinischer Merkur) HH
SubBerlin Deutschland 2008, R: Tilmann Künzel
“Berlins Ruf als Techno- und Ausgehstadt gründet nicht zuletzt auf einem unglamourösen Club in den Tresor-Räumen des abgerissenen Wertheim-Kaufhauses: dem Tresor, gegründet kurz nach der Wende. „Wir hatten den richtigen Soundtrack, die neue Freiheit zu feiern“, erklärt der Gründer Dimitri Hegemann. „SubBerlin“ zeigt, warum die Hauptstadt mit dem Abriss und Umzug des Tresors eine feste kulturelle Größe verloren hat.“ (taz) HH
T
Tarnation USA 2003, R: Jonathan Caouette / Originalfassung mit Untertiteln
“Seit seinem 11. Lebensjahr dokumentiert Caouette sein Leben. In seinem Film „Tarnation“ wird ein psychedelischer Wirbel aus Schnappschüssen, Super-8-Filmen, Anrufbeantworter-Nachrichten, 80er-Pop-Schnipseln und dramatisch gespielten Szenen zu einem Porträt einer zerrissenen US-amerikanischen Familie, die schließlich durch die Kraft der Liebe wieder zusammenfindet hat. Auf der Flucht vor dem familiären Trauma erfährt Caouette, 2003 im fernen New York zur Ruhe gekommen, dass seine Mutter Renee eine Überdosis Lithium genommen hat und kehrt zu ihr zurück, um ihr beim Prozess der Gesundung beizustehen.“ (taz) HH
U
Unsere Ozeane Frankreich/Schweiz/Spanien 2009, R: Jacques Perrin, Jacques Cluzaud
„Als Regisseur und Produzent hat Jacques Perrin (“Mikrokosmos“, „Nomaden der Lüfte“) dem Genre der Tierdokumentation in Frankreich zu einer glänzenden Renaissance verholfen. Sein Plädoyer gegen die Überfischung der Meere kommt ohne Sentimentalisierung und (beinahe) ohne Didaktik aus. Sein überzeugendstes Argument ist die Schönheit.“ (tip) BHV, BS, DEL, FL, GÖ, H, HB, HH, HL, KI, LG, OL, OS
Up in the Air USA 2009, R: Jason Reitman, D: George Clooney, Vera Farmiga
„Geschäftsmann und Vielflieger Ryan Bingham (George Clooney) sieht sich als Überflieger, dem die Welt nichts anhaben kann. Der Firmenabwickler jettet permanent durch die USA und unterhält keinerlei nähere Bindungen an Orte oder Menschen. Doch sein Leben der glänzenden Oberflächen gerät aus dem Takt, als ihm eine jüngere Kollegin zur Seite gestellt wird und er sich obendrein in eine andere Vielfliegerin verliebt. Perfekt zwischen amüsantem Wortwitz und stiller Tragödie austariertes Porträt eines Antihelden, dessen unverbindlichen Lebensstil der Film inszenatorisch kongenial umspielt, ohne selbst dem Charme der schönen Fassade zu verfallen.“ (Rheinischer Merkur) BS, FL, GÖ, H, HB, HH, HL, KI, LG, OL, OS
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Valentinstag USA 2010, R: Garry Marshall, D: Ashton Kutcher, Julia Roberts
„Zehn Paare in Los Angeles erleben den Tag der Verliebten, den Valentinstag. Während bei den einen die Funken sprühen, regiert bei anderen die Enttäuschung. „Pretty Woman“-Schöpfer Gary Marshall hat seinen „Valentingstag“ mit hochkarätigen Stars in Szene gesetzt. Leider will Marshall aber insgesamt zu viel, verrennt sich in überflüssige Erzählstränge und rettet sich in heiklen Momenten einfach ins bonbonfarbene Klischee - Zuckerguss inklusive. Egal. Valentinstag erwärmt die Gemüter.“ (br.online) BHV, BS, DEL, FL, GÖ, H, HB, HH, HL, KI, LG, OL, OS, SN
Verblendung Schweden/Dänemark/Deutschland 2009, R: Niels Arden Oplev, D: Noomi Rapace, Lena Endre
„Ein smarter Enthüllungsjournalist und eine verschrobene Hackerin versuchen nach über 40 Jahren das Verschwinden einer jungen Frau zu klären. Ihre Nachforschungen bringen hässliche Familiengeheimnisse ans Licht und scheuchen einen psychopathischen Mörder aus seinem Versteck. Gelungene Verfilmung des Bestsellers von Stieg Larsson.“ (tip) HH
Verdammnis Schweden/Dänemark/Deutschland 2009, R: Daniel Alfredson, D: Noomi Rapace, Michael Nyqvist
„„Verdammnis“ ist die Verfilmung des zweiten Teils der „Millennium“-Trilogie von Stieg Larsson, und sie beginnt mit dem bekannten Personal: Dem „Millennium“-Herausgeber Mikael Blomkvist wird von einem jungen Journalisten brisantes Material über Prominente angeboten, die Sex mit Zwangsprostituierten hatten. Der Journalist wird ermordet, ein Anwalt wird erschossen, und im Verdacht steht Lisbeth Salander, eine unkonventionelle junge Frau. Denn der Anwalt war ihr Vormund. Sie taucht unter und versucht, den wahren Mörder zu finden - wie Blomkvist auch. Es wird eine Reise in die Vergangenheit Salanders. Ohne cineastischen Überehrgeiz hat Regisseur Daniel Alfredson den schwedischen Bestseller verfilmt - geradlinig, spannend und grundsolide. Überragend wie auch im ersten Teil ist Noomi Rapace: Sie spielt die exzentrische Lisbeth kühl, rau und zugleich verletzlich, ohne kalkuliert auf Effekte zu setzen.“ (Der Spiegel)BHV, BS, FL, GÖ, H, HB, HH, HL, KI, LG, OL, OS, SN
Vorstadtkrokodile 2 Deutschland 2010, R: Christian Ditter, D: Nick Romeo Reimann, Fabian Halbig
„Und wieder betätigen sich die Vorstadtkrokodile um Hannes (Nick Romeo Reimann) und seine Freundin Maria (Leonie Tepe) als Detektive. Ein hinterhältiger Sabotageakt muss aufgeklärt werden, um das Schließen einer Fabrik zu verhindern und damit die Arbeitsplätze in der Region zu sichern. Von dem Kultroman von Max von der Grün bleiben in diesem Sequel um die Abenteuer der legendären Jugendbande nur die Charaktere. Trotzdem erweist sich die Fortsetzung als gelungenes, unterhaltsames Jugendabenteuer mit sozialkritischem Hintergrund. Die punktgenaue Inszenierung macht den Film zur schwungvollen, gut getimten Action-Komödie.“ (Rheinischer Merkur) BS, DEL, FL, GÖ, H, HB, HH, HL, KI, LG, OL, OS, SN
W
...was einen lebendig macht Deutschland 2009, R: Ralf-Peter Post
„Endlich gibt es eine Dokumentation, die den vielfältigen hannoverschen Künstler Hans-Ulrich Buchwald würdigt. Es ist ein filmisches Portrait entstanden, das Einblick gibt in das beeindrukkende Lebenswerk Buchwalds. Ein Film, der mit großer Nähe und hoher Achtung ein Leben Revue passieren lässt.“ (Kommunalkino Hannover) H
Das weiße Band Deutschland/Frankreich/Italien/Österreich 2009, R: Michael Haneke, D: Christian Friedel, Ulrich Tukur
„Das weiße Band“ ist ein filmisches Exerzitium von Michael Haneke, dem wohl protestantischsten aller Autorenregisseure. In schwarzweißen, meist starren Bildern inszeniert der Österreicher das Leben in einem norddeutschen Dorf am Vorabend des Ersten Weltkriegs. Haneke entwirft eine lebensfeindliche Welt, in der ein strenger Glaube und eine strikte soziale Rangordnung den Alltag bestimmen. Selbst in grandiosen Totalen, in denen sich nicht mal die Wolken bewegen, herrscht beklemmende Enge. Haneke, der für diesen Film bei den Festspielen in Cannes die Goldene Palme gewann, erzählt von einer Rebellion. Die Kinder des Dorfs, die unentwegt gemaßregelt und gezüchtigt werden, begehren heimlich gegen ihre Eltern auf. Doch befreiend ist dieser Aufstand nicht: Selten waren Kinder auf der Leinwand furchterregender als in diesem Film.“ (Der Spiegel) GÖ, H, HB, HH, HL, KI
Welcome Frankreich 2009, R: Philippe Lioret, D: Vincent Lindon, Firat Ayverdi
„Der vom Leben enttäuschte Bademeister Simon (Vincent Lindon aus „Wenn wir zusammen sind“) interessiert sich kaum für das Schicksal der illegalen Flüchtlinge, die in Calais gestrandet sind - bis er den jungen Iraker Bilal kennenlernt, der durch den Ärmelkanal nach England schwimmen will. Regisseur Philippe Lioret (“Die Frau des Leuchtturmwärters“) erzählt in „Welcome“ von einer ungewöhnlichen Freundschaft und beschreibt das harte Los der Emigranten, die von der Polizei schikaniert werden.“ (Cinema) H, HB, HH
Wendy and Lucy USA 2008, R: Kelly Reichardt, D: Michelle Williams, Walter Dalton / Originalfassung mit Untertiteln
“Eine junge Frau strandet auf dem Weg nach Alaska in einer Stadt in Oregon. Als sie wegen Ladendiebstahls verhaftet wird, geht ihre geliebte Hündin verloren und beginnt, wieder auf freiem Fuß, eine verzweifelte Suche. Ein leises Drama, dessen zurückhaltende, realistische Inszenierung weder um Mitleid für ihre Figur buhlt noch aufdringlich als sozialer Appell daherkommt, stattdessen entwirft der Film umso glaubwürdiger und intensiver die Tragödie einer Frau, die aus sozialen und zwischenmenschlichen Netzen herauszufallen droht. Indirekt wirft der meisterliche Film dabei auch Fragen nach gegenseitiger Verantwortung auf.“ (Lexikon des internationalen Films) HB
Wenn die Liebe so einfach wäre USA 2009, R: Nancy Meyers, D: Meryl Streep, Alec Baldwin
„„Wenn Liebe so einfach wäre“ , müsste man ja auch keinen Film darüber machen. Doch romantische Komödien sind die Spezialität von Regisseurin Nancy Meyers (“Was das Herz begehrt“), weswegen es in ihrem neuen Werk wieder nur um die Frage geht: Kriegen sie sich, oder kriegen sie sich nicht? Hier stellt sie sich beim in die Jahre gekommenen Ex-Ehepaar Jane und Jake (Meryl Streep, Alec Baldwin). Er war zwar vor zehn Jahren mit einer Jüngeren durchgebrannt, als sich aber ein netter Architekt (Steve Martin) in Jane verguckt, regt sich bei Jake wieder neue Leidenschaft für seine Geschiedene, und er überredet sie zu einer heimlichen Affäre. Das führt zu einigen leidlich originellen, aber charmant und amüsant in Szene gesetzten Verwicklungen und der beruhigenden Erkenntnis, dass Hollywood das ältere Semester noch nicht vergessen hat.“ (Der Spiegel) BS, GÖ, H, HB, HH, KI, LG, OS
Wiegenlieder Deutschland 2008, R: Tamara Trampe, Johann Feindt
„Dokumentarfilm über Schlaflieder, festgemacht an in Berlin gesammelten Impressionen und Gesprächen. Während die sich dabei eröffnenden Einblicke in verschiedene kulturelle Varianten und Kontexte durchaus interessant sind, leidet der Film unter der Überfrachtung mit darüber hinaus gehenden Problemfeldern. Außerdem stören die konzeptlose Fokussierung auf ästhetisch reizvolle, aber ohne sichtlichen Zusammenhang zum Inhalt auf Dauer ermüdende Bildmotive sowie die Respektlosigkeit, mit der die allzu offensiv agierenden Filmemacher ihren Interviewpartnern Aussagen abtrotzen.“ (filmdienst) HH
Wo die wilden Kerle wohnen USA 2009, R: Spike Jonze, D: Catherine Keener, Max Records
„Basierend auf dem Kinderbuchklassiker von Maurice Sendak entwirft Spike Jonze die magisch-poetische Geschichte des kleinen Max (Max Records), der unter seiner Einsamkeit leidet und als Scheidungskind mit seinen Aggressionen nicht nur gegenüber der Mutter ringt. Nach einem Wutausbruch gelangt er auf eine geheimnisvoll-phantastische Insel, auf der er den wilden Kerlen begegnet. In deren abenteuerlicher Welt wird der Junge zum König – und bekommt es mit ganz ähnlichen emotionalen Problemen zu tun, wie sie sein wirkliches Leben prägen. Sensibel-melancholischer Kinderfilm, der mit starken Bildern in die Schattenseiten kindlichen Erlebens eintaucht.“ (Rheinischer Merkur) FL, HH, KI
Wolfman USA 2010, R: Joe Johnston, D: Benicio Del Toro, Geraldine Chaplin
„Lawrence Talbot kehrt in seine Heimat Blackmoor zurück, um nach seinem verschwundenen Bruder zu suchen. Eine Serie von blutigen Todesfällen erschüttert die Gegend, und bald schon macht Lawrence selbst unangenehme Bekanntschaft mit einem Werwolf. Im viktorianischen England angesiedelter Horrorfilm.“ (tip) BHV, BS, DEL, GÖ, H, HB, HH, HL, KI, LG, OL, OS, SN
Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen USA 2009, R: Phil Lord, Chris Miller
„Knallbunter, lustiger und intelligenter 3D-Animationsfilm um den Erfinder Flint, der eine Maschine kreiert, die Nahrungsmittel in scheinbar unbegrenzten Mengen herbeischaffen kann. Doch angesichts der Gier der Menschen läuft sie Amok und sucht Flints Heimatinsel mit einem Spaghettitornado heim. Gemeinsam mit der Meteorologin Sam versucht Flint, die Katastrophe zu stoppen.“ (tip) BHV, BS, DEL, FL, GÖ, H, HB, HH, HL, KI, LG, OL, OS, SN
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Die Zehn Gebote USA 2007, R: Bill Boyce & John Stronach
Eine grob animierte, sowohl ästhetisch wie auch inhaltlich alttestamentarische Bibelstunde, mit der Eltern ihre Kinder eher abschrecken als zum rechten Glauben lenken werden. Der Schinken aus den 50ern mit Charlton Heston als Moses war da noch vergleichsweise subtil. (hip) H
Zeiten ändern dich Deutschland 2010, R: Uli Edel, D:Bushido, Elyas M‘Barek
„Was hat wohl Bernd Eichinger bewogen, diesen Film zu machen? Die filmische Biografie des Deutsch-Rappers Bushido zeigt, wie unsympathische Figuren mit dummen Sprüchen, falschem Stolz und Aggressivität ihre Zeit verplempern. Erschwerend kommt hinzu, dass der Rapper nicht schauspielern kann und seine Musik auch nicht gerade vor Originalität sprüht.“ (Cinema) GÖ, H, HB, HH, HL, KI, OL, OS, SN
Zweiohrküken Deutschland 2009, R: Til Schweiger, D: Til Schweiger, Nora Tschirner
Weit über sechs Millionen Zuschauer verfolgten vor zwei Jahren frenetisch, wie sich die töffelige Kindergärtnerin Anna und der unverbesserliche Womanizer Ludo einen gepfefferten Schlagabtausch in Sache Liebe lieferten. Während sich „Keinohrhasen“ aber an ein Familienpublikum richtete, hat „Zweiohrküken“ erwachsene Kinogänger im Visier. Der Grund: Das Geschlechterchaos strotzt nur so vor deftigen und pikanten Situationen. Nora Tschirners überraschende Riesenbrusteinlage als sprichwörtlicher Männertraum, oder der Riesendödel von Annas Ex Ralf sind nicht gerade etwas für einen Sonntagnachmittagsausflug mit den Kids. Doch trotz aller Schlüpfrigkeiten kommt die Romantik wie schon beim Vorgänger nicht zu kurz - obwohl so manches Kitschklischee am Ende unnötig in die Länge gezogen wirkt.“ (Cinema) HB, HL, OS