: Wie unabhängig ist die AUB?
betr.: „Kahls Kampf gegen das ‚Opel-Imperium‘ “, taz vom 14. 2. 06
Wer Mitglieder der AUB (Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger Betriebsangehöriger) in einem Atemzug mit Joschka Fischer, Daniel Cohn-Bendit und Matthias Belz nennt, sollte doch mal etwas genauer auf die Internetseiten der AUB schauen. Dieser Verein, der sich unabhängig, betriebsnah und ideologiefrei nennt, hat ganz klare Ideologien: Gewerkschaften sind ein Übel, Gewerkschaftsmitglieder sind nur fremdbestimmt, Tarifverträge sind eigentlich überflüssig und sollten durch betriebliche Regelungen ersetzt werden, betrieblich ist alles besser zu regeln als überbetrieblich usw.
Die AUB wurde erfunden, um die Gewerkschaften aus den Betrieben zu drängen und letztendlich alle Arbeitnehmer zu schwächen. Groß geworden im – und wahrscheinlich auch finanziert vom – Siemenskonzern sehen sie ihre gesellschaftliche Aufgabe darin, die politischen Vorstellungen von BDA und BDI, von CDU und FDP in die Betriebe zu tragen. Nun mag es ja Mitglieder geben, die noch nicht gemerkt haben, welchen Verein sie da unterstützen. Dass aber ein AUB-Mitglied der neue Held der Arbeiterbewegung ist, das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. UWE DOHE, Ibbenbüren