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Archiv-Artikel

Was tun in Hamburg?

Von MATT

■ Sa, 13. 7., 18 Uhr, Kleiderei

Untragbar

Wer von Mode erwartet, dass sie einfach nur funktioniert – und nicht klemmt, behindert oder sonst wie nicht passt –, der habe sie nicht verstanden. Das ist die These der Publikation „Untragbar“ (Textem-Verlag, 154 S., 12 Euro), deren Release am Samstag gefeiert wird. Denn wo liegen die Grenzen zum Unpassenden? Und ist es nicht gerade die Überschreitung, die hinsehen lässt? Gegen die Glättung und Schönung in kommerziellen Magazinen setzen die Studierenden des Integrierten Designs der Hochschule für Künste Bremen ihren gerade mit dem Förderpreis für junge Buchgestaltung ausgezeichneten Hybrid aus Katalog und Magazin als Ort des Experiments und zeigen Mode, Fotografie, Grafik und Texte.

■ Do, 18. 7., 19.30 Uhr, Römischer Garten

Picknicktheater

Nach elf Jahren ist im Theater N.N. im Hellkamp der letzte Vorhang gefallen. Die Kulturbehörde hat die institutionelle Förderung für eine der ältesten Spielstätten der freien Szene gestrichen. Noch einmal bespielt die freie Theatergruppe aber bis Mitte August das Amphitheater im Blankeneser Römischen Garten am Falkensteiner Ufer in guter englischer Tradition mit sommerlichem Theater. Zehnmal ist Georg Büchners beißend-satirisches Lustspiel „Leonce und Lena“ in der verwunschenen Kulisse in einer Neuinszenierung zu sehen. Unbedingt mitbringen sollte man einen Picknickkorb: Wie soll man sonst am Ende angemessen auf den Befehl des neuen Zeremonienmeisters Valerio reagieren, alles Bestehende im Chaos versinken zu lassen und nur noch dem individuellen Genuss zu frönen?

■ So, 14. 7., 15 Uhr, Pudel Garden

Gebastelt

Die zweirädrigen Namensgeber, vermeldet die Kraftfahrzeugindustrie, sieht man angesichts knapper Kassen wieder häufiger. Die Band Kreidler bekommt man hingegen auch heute noch nicht oft zu sehen. Und was die Glücklichen dann hören werden, lässt sich vorher nicht so genau sagen. „Gefrickelt“ wird von den drei Düsseldorfern jedenfalls ausdrücklich nicht, sondern „gebaut“. Aber weil dabei die verschiedensten Stoffe verbastelt werden, ist man sich dann doch uneins, in welche Schublade das Ergebnis nun wieder gehört. Ernst gemeinter Postrock hört sich anders an. Krautrock auch. Ist das überhaupt Rock oder zu elektronisch? Aber egal, wo es langgeht, wer sich fürs Konzert beim siebten Pudel-Garden-Live-Festival fest anschnallt, kann sich ja auch ruhig mal ins Schleudern bringen lassen.  MATT