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Archiv-Artikel

UNTERM STRICH

Der iranische Regisseur Mohammad Rasoulof ist dieses Jahr Schirmherr des Nürnberger International Human Rights Film Festival. Rasoulof, der 2011 für den Film Goodbye den Preis für die Beste Regie in Cannes erhielt, gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Neuen Welle des iranischen Kinos. Zeitweise stand er wegen Dreharbeiten für einen Film über die Proteste nach der Präsidentschaftswahl 2009 unter Hausarrest. Rasoulof repräsentiere „mit seinem Mut und seiner Leidenschaft für das Kino und die Menschenrechte perfekt den Anspruch unseres Festivals“, erklärte Festivalleiterin Andrea Kuhn in der Pressemitteilung der Organisatoren. Zum Abschluss wird Rasoulof seinen neuesten Film, Manuscripts Don’t Burn“ präsentieren, in dem er die Zensur und die Folter in seinem Land kritisiert. Der Film wurde mit dem Fipresci-Preis ausgezeichnet. Das größte Filmfestival der Menschenrechte in Deutschland wird vom 2. bis 9. Oktober zum achten Mal stattfinden.

 Ein schwebendes Schwein sorgt für Ärger. Die Deutschland-Tournee von Pink-Floyd-Mitglied Roger Waters mit der Bühnenshow „The Wall“ stößt auf Kritik der Jüdischen Gemeinschaft in Deutschland. Bei der Show, die heute Abend auch im Berliner Olympiastadium stattfindet, lässt Waters ein Schwein mit Davidstern in den Bühnenhimmel aufsteigen. Damit greife der britische Rocksänger auf alte antisemitische Symboliken zurück, kritisierte das Berliner Jüdische Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus am Dienstag. Das Schwein, das im Judentum nicht koscher ist, sei schon im Mittelalter für antijüdische Hetzbilder benutzt worden. „Die Benutzung antisemitischer Bilder, noch dazu an einem historisch hochsensiblen Ort wie dem Olympiastadion, sprengt die künstlerische Freiheit“, erklärte die Vorsitzende des Forums, Lala Süsskind. Die Jüdische Gemeinde in Düsseldorf rief zum Boykott des Düsseldorfer Konzerts auf. Auf seiner Facebook-Seite verteidigte Rogers die Verwendung des Davidsterns und betonte, dass er auch andere Symbole in dieser Form präsentiere. Er beschrieb seine Show als „antiautoritär“ und „antifaschistisch“.