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Archiv-Artikel

Nichts geht mehr

STILLSTAND Vulkanasche legt Flugverkehr in Mitteleuropa lahm. Alle deutschen Flughäfen dicht. Hunderttausende gestrandet. Züge zum Platzen voll

BERLIN taz | Angela Merkel kam nur bis Lissabon. Ihre Rückreise aus den USA endete statt in Berlin am Rande Westeuropas. Genau wie Hunderttausende andere Reisende war auch die Kanzlerin von den Folgen des Vulkanausbruchs auf Island betroffen, der gestern den Großteil des europäischen Flugverkehrs zum Erliegen brachte. Rund 60 Prozent der Flugbewegungen, also etwa 17.000 Starts und Landungen, fielen aus. Die riesige Wolke aus Vulkanasche zog über Mitteleuropa hinweg und sorgte fast überall für gesperrte Lufträume. Die drei größten Flughäfen in Frankfurt, London und Paris stellten den Flugbetrieb komplett ein.

In Deutschland waren 15 der 16 internationalen Flughäfen geschlossen. Als letzter sollte München abends den Betrieb einstellen. Gesperrt wurden die Airports auch in Tschechien, Polen, Österreich, der Schweiz, den Beneluxstaaten und Frankreich.

Hunderttausende Reisende wichen auf andere Verkehrsmittel aus. Die Bahn setzte nach eigenen Angaben alle verfügbaren Züge ein, die auf vielen Strecken brechend voll waren. An großen Bahnhöfen brach Chaos aus. Bei den Autovermietungen und Busunternehmen schnellten die Kundenzahlen in die Höhe. Das Internetportal mitfahrgelegenheit.de meldete erhöhte Anfragen.

Wie lange der Flugverkehr wegen der Aschewolke ausfallen muss, blieb gestern unklar. Zumindest für den Samstag standen die Chancen schlecht. Lufthansa hat alle Flüge bis 12.00 Uhr gestrichen.

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