Kunstrundgang : Meike Jansen schaut sich in den Galerien von Berlin um
Neben den offiziellen Orten der 4. berlin biennale, die Maurizio Cattelan, Massimiliano Gioni und Ali Subotnik wie ein Dorf entlang der Auguststraße inszeniert haben, knüpft ein unüberschaubares Angebot an das Event an. Beispielsweise bei Klosterfelde in der Linienstraße. Jens Hoffmann, Ausstellungsdirektor des Insitute of Contemporary Arts London (ICA), eröffnete hier die Wrong Gallery – und schon ist man mittendrin im ironischen Spiel mit dem internationalen Kunstzirkus. Denn die originäre Wrong Gallery in New York ist ein Projekt von – Cattelan, Gioni und Subotnik. Die BiennalekuratorInnen bereichern sich selbst bereits seit letztem September mit der Eröffnung der Gagosian Gallery Berlin, an Larry Gagosians US-amerikanischem Kunsthandelsimperium. Auf den etwa 20 Quadratmetern der Wrong Gallery Berlin quetscht Hoffmann nun 30 Arbeiten von namhaften KünstlerInnen inklusive Mauricio Cattelan. Und dabei machen alle irgendwas falsch: Angela Bulloch ließ die aktuelle Ausgabe von „Texte zur Kunst“ von einem Computer übersetzen, in einer Ecke tröstet das Schild an einem Schrubber, dass die Mona Lisa in 10 Minuten wieder zurück sei, während Kurt Schwitters plärrt und Tino Sehgal die Aufsicht in Ohnmacht fallen lässt. Die BesucherInnen können so leicht erkennen, wie sehr sie in die Biennalefamilie integriert sind, auch wenn der Tross schon im nächsten Dorf weilt.Die eher Neugierigen als Interessierten haben hingegen die Möglichkeit, sich an eine der „Backdoor Tours“ des Auguststraßen Archivs anzuschließen. 20 Guides, meist zugezogene aus verschiedenen Ländern, haben im Voraus mit den KiezbewohnerInnen und dort Arbeitenden gesprochen. An den Wochenenden führen sie in individuellen Touren vor allem durch das Biennaledorf, das sich hinter den Kunstpräsentationen verbirgt.