: Ein ganz normaler Trinker
PROMILLE Auf Straßen und in Parks wird Alkohol nicht gern gesehen – und abends überall gereicht. Ab wann ist er riskant? Unser Autor war auf dem Oktoberfest. Und beim Arzt
Millionen Deutsche gelten als alkoholabhängig. Etwa 10 Prozent davon unterziehen sich einer Therapie Quelle: Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, 2013
116.517
Menschen wurden in Deutschland 2011 mit einer akuten Alkoholvergiftung in ein Krankenhaus eingeliefert. 26.249 dieser Menschen waren Kinder und Jugendliche Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 2013
96,4
Prozent aller Deutschen zwischen 18 und 64 Jahren trinken Alkohol
Quelle: Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen, 2012
74.000
Menschen in Deutschland sterben Schätzungen zufolge jährlich an den gesund-heitlichen Folgen riskanten Alkoholkonsums – Unfälle nicht mitgezählt
Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 2013
3,1
Milliarden Euro betrugen die staatlichen Einnahmen aus Bier-, Schaumwein- und Spirituosen-steuer in Deutschland 2010
Quelle: Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen, 2012
26,7
Milliarden Euro betragen die volkswirtschaftlichen Kosten, die infolge von Alkoholkonsum – etwa durch Krankheiten oder Arbeitsunfälle – entstehen
Quelle: Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, 2013
VON ALEM GRABOVAC (TEXT) UND BASTIAN FISCHER (FOTOS)
Freitagnacht und alles fließt. Die Sprache und die Gestik und der Alkohol. Er wärmt und dämpft, macht weich wie Zuckerwatte. Was war heute? „Scheiß Bayern“, sagt einer, die Leute drängen zum Klo, bleiben an meinem Rücken hängen. Vor der Tür der Herbst, hier der Dunst, im Hintergrund die Chili Peppers, „Dream of Californication“, auf der Theke mein drittes Bier, das erste zu viel. „Scheiß CDU.“
Ich bin in meiner Stammkneipe in Berlin und sollte jetzt gehen. Morgen sollte ich ausgeschlafen sein und mich um mein 15 Monate altes Kind kümmern. Aber jemand bestellt mir ein viertes Bier und ich bleibe.
Am nächsten Tag radele ich, nur leicht verkatert, mit meinem Sohn in den Tiergarten. Wir gehen auf den Spielplatz, füttern Enten und Schwäne. Er, im Kindersitz, sagt bei jeder roten Ampel: „Fahr, Papa, fahr.“ So schön das ist – wäre es schöner, wäre ich gestern nach dem zweiten Bier gegangen?
Ich frage mich, warum ich trinke. Bloß um den Alltagsstress zu vergessen? Weil ich lockerer sein will, oft diese Lust auf den Rausch kriege? Endlosdiskussionen, fremde Gesichter, fliegende Gedanken, vom Tanzen schwere Beine. Ab wann wird Trinken zu viel?
An Wochentagen trinke ich zwei bis drei Bier pro Abend, an Wochenenden können es ein paar mehr werden. Ist doch nicht viel, eigentlich. Hält sich doch im Rahmen. Eigentlich.
Ich bin inzwischen 39 und spüre die Biere, wenn mich mein Sohn um sechs Uhr weckt. Den Kopf noch schwer vom Rausch denkt es sich schwer an einen Ort mit Akten, Druckern und der Bezeichnung „Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung“, die Trinkverhalten wie meines erforscht. Ihr zufolge können Frauen täglich ein Standardglas, also 12 Gramm reinen Alkohol konsumieren, ohne dass es bedenklich wird; Männer zwei Standardgläser, also 24 Gramm – wobei man an mindestens zwei Tagen pro Woche komplett aufs Trinken verzichten sollte.
Ein Standardglas Bier, 0,3 Liter, enthält 10 Gramm Alkohol. In meinem Standardglas steckt aber schon fast doppelt so viel Inhalt, darin sind 0,5 Liter, und damit bald 20 Gramm Alkohol. Pro Abend schlucke ich 40 bis 60 Gramm und pro Woche zählt bei mir nur der Sonntag als Abstinenztag. Für die Bundeszentrale macht mich das zum klaren „Risikotrinker“ mit „riskantem Alkoholkonsum“ und möglichen Folgeschäden wie: Schrumpfung des Hirngewebes, Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, Magenschleimhautentzündung, Leberzirrhose, Impotenz, Krebs.
Schrumpfung des Hirngewebes, das klingt nicht gut. Und Impotenz wirklich auch nicht. Nur sind mögliche Folgeschäden eben mögliche Folgeschäden. Außerdem bin ich, so die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, einer von 9,5 Millionen Menschen in Deutschland, die Alkohol in gesundheitlich riskanter Weise konsumieren. Und gesund und nüchtern zu sterben ist doch auch keine Lösung.
Auch wenn Ärzte und Bürokraten das anders sehen. In Parks und auf Straßen soll man bald nicht mehr trinken dürfen, in der Bahn darf man sein Bier bereits nicht mehr am Platz trinken, und in der Türkei wird nach 22 Uhr kein Alkohol mehr verkauft – auch Demonstranten sind eben einfacher zu kontrollieren, wenn sie nicht betrunken sind.
Der bloße Tugendterror.
Der bloße Gewaltverstärker.
Ein Drittel aller angezeigten schweren und gefährlichen Körperverletzungen werden unter Alkoholeinfluss verübt, erfahre ich vom Bundeskriminalamt, da habe ich es längst selbst erfahren. Es gibt diese Szene – ich bin ein Kind – wie mich mein Stiefvater, eine Kiste Henninger intus, mit dem Gürtel prügelt. Und die, als er das Telefon nach mir wirft. Das Telefon geht kaputt, er lallt, ich solle es reparieren. Ich weiß nicht wie. Er schlägt.
Sollten solche Erinnerungen nicht reichen, um nicht zu trinken?
Ich suche die Antwort bei einem Arzt. Andreas Umgelter ist einer, der sie kennen könnte: Hepatologe, Spezialist für Lebererkrankungen, der Körper trainiert, der Blick einnehmend. Geduldig hört er sich an, wie viel Bier durch mich fließt und sagt dann, dass ich ein deutlich erhöhtes Risiko für eine alkoholische Fettlebererkrankung und eine bösartige Erkrankung wie Krebs habe.
Ehrlich: Ich will keinen Krebs und keine Fettleber. Vor meinem geistigen Auge sehe ich mich schon auf der Pritsche liegen, ein Krankenhemd an, grelles Licht blendet, bis sich vier Ärzte über mich beugen, in den Gesichtern Häme, in den Händen Skalpelle. „Wie hätten Sie Ihre neue Leber denn gern?“
Umgelter rutscht auf seinem Stuhl. „Wir nehmen das Problem einfach nicht ernst genug“, sagt er, „Tumorerkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krankheiten des Bewegungsapparates und des Zentralnervensystems: Wir wissen, dass Alkoholkonsum ein wesentlicher Mitverursacher dieser Volkskrankheiten ist.“
Ginge es nach Umgelter, würde die Alkoholsteuer angehoben. Dort, wo Alkohol teurer ist, wird weniger getrunken – und Jugendlichen der Einstieg in eine Saufkultur erschwert. Es brauche weniger Lobbyismus und mehr Regulierung, extra lizenzierte Läden für Alkohol etwa, findet er. Dass in Supermärkten der Wein neben den Windeln einsortiert werde, weil die gestresste Mutter so noch leicht zum billigen Chardonnay greifen könnte, um es erträglicher zu haben, sei eine perfide Verkaufsstrategie. „Das Verrückte am Alkohol“, Andreas Umgelter schüttelt den Kopf, „ist doch sein Image von Freiheit.“
Ein Image, das jeden Herbst Millionen Besucher zum vielleicht berühmtesten Massenbesäufnis der Welt anreisen lässt. Ich fahre zum Oktoberfest nach München, wo ich meinen Bruder treffen und mich beim Trinken beobachten will.
Im Zelt: Fett und Hopfen, Schweiß und Lederhosen
Das Hacker-Pschorr-Zelt, Trompeter, Trommler, der Radetzkymarsch, Spieße, Hähnchen, riecht es hier nach Fett oder Hopfen oder Schweiß? Die Kellnerin trillert sich mit einer umgehängten Pfeife durch den Gang, oans, zwoa, g’suffa, schon wieder, jede zehnte Minute dröhnt es durch den Raum und meine Ohren, oans, zwoa, oanszwoaoans. Ein Japaner kotzt auf die Bierbank und wird von Sicherheitsbeamten nach draußen gezogen.
Ein Sitzplatz und die zweite Maß.
Rechts schunkeln sie, links bringt ein Mann in Lederhose zwei Amerikanern Schlager bei. Schiiiiiiiii-Foan.
Die dritte Maß.
Was mir gerade noch absurd vorkam, erscheint mir plötzlich normal. Grieeee-chi-scher Wein, der Mann in Lederhose dirigiert jetzt die Blaskapelle, komm, schenk-dir-eeeein.
Zwei Italiener stürzen, die vierte, die fünfte Maß, und der eine blutet noch immer aus der Nase. „Einmal Löwe, immer Löwe“, singt er, der andere feuert ihn an. Skandaaaal, wir stehen, Skandaaaal, wir grölen, Skandaaaaaal, wir sind Helden, verdammt!, Skandal um Rosie.
23 Uhr, die Kapelle spielt nicht mehr und das Bier ist aus.
Ins Taxi, After-Wiesn-Party, Michael Jackson, ABBA und Lebkuchenherzen an der Decke. Wir trinken, umarmen, trinken, wir drehen uns durch die Nacht.
6 Uhr, ein Imbiss am Bahnhof. Zwei Mal Halloumi extra scharf, bitte.
„Erinnerst du dich noch“, frage ich meinen Bruder, „wie du als Kind mal an einem Sonntagmorgen in deinem Pyjama durch die Wohnung gerannt bist und die ganze Zeit ‚Ándale! Ándale! Ich bin die schnellste Maus von Mexiko‘ gerufen hast?“
Und er: „Einmal bist du einfach abgehauen und hast im Regen Fußball gespielt. Du kamst völlig verdreckt nach Hause. Mutter war so sauer, dass sie dich direkt ins Bett geschickt hat.“
Und ich: „Du hast mir heimlich was vom Abendessen gebracht.“
Ein paar Stunden später im Zug zurück nach Berlin brummt der Schädel. Ich fühle mich beschissen. Ein Kind schreit. Ich denke: Bitte, bitte, hör auf. Dein Schreien hält doch niemand aus. Das Kind hört nicht auf, Erinnerungsfetzen vom letzten Abend, ich setze mich auf einen anderen Platz. Mann, was war das denn wieder für ’ne Nacht? Dieses Bier bringt dich noch ins Grab. Ab heute ist Schluss mit der Sauferei, denke ich, und dann: Wie oft habe ich das schon gedacht?
Suchtberatung Berlin-Wedding. Ein Plattenbau mit hellblauer Fassade. Ringsherum Spielhallen, Wohnhäuser mit Satellitenschüsseln und Arbeiterkneipen. In einem kahlen Büro frage ich Geerte Immel und Andreas Latzel, 48 und 51, beide Suchtberater, ob ich ein Alkoholproblem habe.
Sie würden nicht werten, antworten sie, bei ihnen bestimme allein der Klient, ob sein Trinkverhalten missbräuchlich sei. „Gut, aber was würden Sie machen, wenn ich ein Alkoholproblem hätte?“
„Wir würden versuchen“, sagt Latzel, er trägt T-Shirt und Ohrring, „Ihren Alkoholkonsum zu verringern. In unserem Kursangebot ‚Kontrolliertes Trinken‘ lernen die Klienten in zehn Einzelsitzungen ein Bewusstsein für ihr Trinkverhalten zu entwickeln.“ Der erste große Effekt sei, dass sich Menschen mit ihrem Alkoholkonsum und dessen Funktion in ihrem Leben beschäftigen würden.
„Danach bekommen die Klienten ein Trinktagebuch, in dem sie ihr Trinkverhalten aufzeichnen müssen. Es wird eine Trinkvorausplanung für die nächste Woche erstellt: Wie viele abstinente Tage wünscht sich die Person, wie viel möchte er oder sie pro Tag trinken? Und dann vergleichen wir das mit dem Trinktagebuch: Wie ist es denn gelaufen? Welche Risikosituationen gab es? Was hat geklappt und was nicht? Weshalb konnte der Klient seine Trinkvorausplanung nicht einhalten?“
„Der Alkohol“, sagt Geerte Immel, sie hat freundliche Augen und Locken, „wird bei ganz vielen Menschen eingesetzt, um mit Belastungen umzugehen. Wir betrachten die positiven und negativen Auswirkungen des Alkoholkonsums, aufgesplittet auf körperlicher, psychischer, beruflicher und sozialer Ebene.“ Alkohol habe eine wichtige Funktion, die man Menschen nicht einfach wegnehmen könne. Da müssten Alternativstrategien in der Freizeitgestaltung, der Familie und im Freundeskreis erarbeitet werden. Viele ihrer Klienten, erzählt sie, hätten einen guten Job und einen Uniabschluss. Die Männer kämen erst, wenn es schon eine ganze Menge Probleme gebe. Bei Frauen sei der Leidensdruck viel früher da. „Wenn eine Frau auffällig wird durch peinliches Benehmen, weil sie dummes Zeug redet, ist ihr das viel schneller unangenehm als einem Mann.“
Zum Abschied geben sie mir eines ihrer Trinktagebücher mit. Man muss darin ganze Kategorien ausfüllen: Wochentag, Uhrzeit, Art und Menge des Alkohols (Ist/Plan), Ort, anwesende Personen, Auslöser (Situation, Gefühle, Gedanken).
ANDREAS UMGELTER, HEPATOLOGE
Borowkas Tagespensum: Eine Kiste Bier und Wodka
Eine Woche später steht in dem Heft etwa das: „Mittwoch, 21:30 Uhr. Bar: Schwarzsauer. Zwei Bier. Anwesende Personen: 30 unbekannte Menschen. Gefühl: lockere Entspannung. Gedanken: Keine.“
Die Analyse meines Trinktagebuches ergibt: Den Anflug eines kleinen Rausches, in der alles fließt und unproblematisch wird, genieße ich. Auf das ein oder andere Bier könnte ich allerdings verzichten.
Nur: Sollte ich auch?
Berlin-Köpenick – und einer, dessen Leben der Alkohol ruiniert hat. Ulrich Borowka, 51, 388 Bundesligaspiele für Mönchengladbach und Werder Bremen, ehemaliger Nationalspieler, zweimaliger Deutscher Meister, hat harte Gesichtskonturen. Beim Tee im Hotel und mit rauer Stimme erzählt er, wie er als Trinker war: „Als Mensch und Fußballer ein Arschloch.“ Wegen seiner brutalen Spielweise gaben sie ihm den Spitznamen „die Axt“. Er habe eine Rolle gespielt, keine Gefühle zugelassen und gedacht, er sei der Größte.
Gleichzeitig hatte er Angst, auf dem Spielfeld zu versagen. Kurz vor seinem Rauswurf in Bremen bestand sein Tagespensum aus einer Kiste Bier, einer Flasche Wodka, einer Flasche Whiskey und einem Magenbitter. „Je mehr ich getrunken habe“, sagt er, „desto mehr hat sich mein Wesen verändert. Ich bin aggressiv geworden und habe zu Hause geschrien.“
Borowka schlägt seine Frau, sein Sohn fürchtet ihn, Werder Bremen wirft ihn raus, die Familie geht. Er sagt: „In diesem Moment, in dem ich da alleine gelegen habe, war da eine absolute Leere. Ich habe gesoffen, hatte Halluzinationen, bin nach oben in dem leeren Haus gelaufen, habe meine Kinder schreien gehört, obwohl da niemand war. Dann hat sich ein Loch geöffnet und ich habe mir einen tödlichen Cocktail gemixt, den ich nur knapp überlebt habe.“
Ich höre ihm nicht mehr zu, bin weg, in meiner eigenen Geschichte bei dem Teil angekommen, als mein Stiefvater betrunken meine Mutter schlägt. Was, wenn ich doch mal abstürze? Ich will nicht in einem leeren Haus aufwachen und denken müssen, der Alkohol ist schuld.
Ulrich Borowka hat eine Entziehungskur hinter sich und ist seit dreizehn Jahren trockener Alkoholiker. Der Alkohol sei in Deutschland ein Kulturgut, sagt er, und dass er sich erklären müsse, wenn er bei Veranstaltungen nichts trinke. „Warum trinkst du nichts, fragen sie. Ich antworte: Na ja, weil ich trockener Alkoholiker bin. Und dann sagen sie: Aber ein Wein geht doch.“
Vergangenes Jahr hat er ein Buch über sein Leben als Alkoholiker veröffentlicht und einen Verein für Suchtprävention und Suchthilfe gegründet. Jugendliche mit 12, 13 Jahren fänden es schließlich toll, Koma zu saufen und wüssten nicht, wie schnell sie abhängig werden könnten. „Ich halte Vorträge bei Vereinen. Ich habe gesehen, wie ein B-Jugend-Trainer mit einer Kiste Bier reinkam. Da habe ich gesagt: ‚Pass mal auf, du bringst hier kein Bier mehr rein.‘ Das Schöne an der Sache: Vier Wochen später erhielt ich eine Mail von dem Trainer mit der Nachricht: ,Auf unserem Gelände wird seit Ihrem Besuch kein Alkohol mehr ausgeschüttet.‘“
Ich erinnere mich, dass es so auch bei mir angefangen hat. Ich war in der C-oder B-Jugend, 14 oder 15, als unser Trainer nach einem guten Spiel in die Kabine kam und uns eine Kiste Bier hinstellte. Da habe ich mein erstes Bier getrunken. Jetzt frage ich mich, wie ich reagiere, wenn mein Sohn mit seinem ersten Rausch nach Hause kommt.
Borowka lebt mittlerweile in Berlin-Adlershof mit seiner zweiten Ehefrau. Sie haben eine vierjährige Tochter. „Ich genieße es morgens aufzuwachen und nicht daran denken zu müssen, was gestern Nacht passiert ist“, sagt er. „Wenn ich aufstehe und meine Kleine in die Kita fahre, bin ich einfach glücklich.“
Das kenne ich. Morgens mit dem Kleinen zur Kita.
Abends stehe ich wieder in der Stammkneipe. An der Decke hängt seit Jahren die Pik 10. Ich überlege, wer im Suff irgendwann mal diese Pik 10 dorthin geklebt hat. Dann drehe ich mich zur Theke. „Machst du mir noch eins?“
■ Alem Grabovac, 39, sonntaz-Autor, trinkt seit seiner Recherche weniger. Auf den kleinen Rausch ab und zu will er aber nicht verzichten
■ Das Interview der taz-Gesundheitsredakteurin Heike Haarhoff mit dem Hepatologen Andreas Umgelter, das kürzlich in der sonntaz erschien und Anstoß zu dieser Geschichte gab, ist hier nachzulesen: www.taz.de/alkohol