Schlangen in Alkohol und Gottesteilchen

ORIENTIERUNG Zum fünften Mal öffnen Hochschulen und Forschungseinrichtungen im Norden ihre Türen für die „Nacht des Wissens“ und präsentieren Erkenntnisse von der Antike bis in die Gegenwart

Am Teilchenbeschleuniger DESY können Besucher den Ursprung des Universums ergründen

VON BIRK GRÜLING

Tag für Tag wird über neue Erkenntnisse berichtet, manche sind kaum vorstellbar, manche unglaublich spannend und manche einfach nur kurios. Eine Frage stellt man sich dabei häufig: „Wie haben die Forscher das überhaupt herausgefunden?“ Zahlreiche Antworten darauf gibt es in der Nacht des Wissens, die in diesem Jahr zum fünften Mal in Hamburg und Umgebung stattfindet. Insgesamt 55 Hochschulen und Forschungsinstitute im Norden öffnen am Samstag ab 17 Uhr ihre Türen.

Eine große Besonderheit: Die meisten der Forschungseinrichtungen sind sonst für die breite Öffentlichkeit nur selten zugänglich. „Mit der Nacht des Wissens wollen wir zeigen, wie leistungsfähig und spannend Wissenschaft und Forschung sein können“, sagt Dorothee Stapelfeldt, Hamburgs Senatorin für Wissenschaft und Forschung und Schirmherrin der Veranstaltung. „Nach der großen Publikumsresonanz in der letzten Nacht des Wissens nehmen in diesem Jahr so viele Einrichtungen teil wie noch nie.“ Bei über 1.000 Veranstaltungen im Programm ist für jeden Neugierigen etwas dabei, allein 120 davon richten sich an Kinder und Jugendliche.

Am Teilchenbeschleuniger DESY können sich die Besucher beispielsweise Atome einmal genauer ansehen und den Ursprung des Universums ergründen. In der Hamburg Media School dürfen die BesucherInnen eine eigene Fernsehansage einsprechen oder einen Radiojingle produzieren. Im Keller des Zoologischen Museums der Hansestadt gibt es die wohl größte Artenvielfalt Hamburgs zu sehen, in großen Gläsern fein säuberlich eingelegt in Alkohol und mit wissenschaftlichen Namen versehen. Die über 150 Jahre alte Sammlung genießt unter Biologen aus aller Welt einen ausgezeichneten Ruf, für die BesucherInnen steht sie nur an diesem Abend offen.

Einen Blick in die Antike gewährt die Gipsabguss-Sammlung des Archäologischen Instituts. Hier erfährt man viel über die spannende Welt der Ausgrabungen und kann sich selbst aus Scherben eine antike Vase zusammensetzen.

Zentraler Veranstaltungsort ist in diesem Jahr der Jungfernstieg, von dort aus werden alle teilnehmenden Einrichtungen die gesamte Nacht mit kostenlosen Busshuttles angefahren. Ein zentraler Informationsstand bietet einen Überblick über die Veranstaltungen. Für die frühen Besucher gibt es am Alsterufer bereits ab 12 Uhr ein Unterhaltungsprogramm.

Alle Veranstaltungen gibt es im Internet unter www.nachtdeswissens.de, Informationen erhalten BesucherInnen außerdem am Samstag ab 12 Uhr am zentralen Informationsstand auf dem Jungfernstieg. Für Smartphone-Besitzer gibt es außerdem eine „Nacht des Wissens“-App für Android und iOS.